Südumgehung und kein Ende Die unendliche Geschichte: 44 Jahre (keine) Südumgehung

Riegelsberg · Schon 1974 rollten täglich fast 15 000 Fahrzeuge durch die Straßen in Riegelsberg-Pflugscheid (heute sind es um die 20 000). Deshalb übergab der damalige Stadtverband Saarbrücken der Gemeinde am 20. Februar 1974 die Planunterlagen zur Weiterführung der damals gebauten Püttlinger Umgehungsstraße.

Der Riegelsberger Gemeinderat lehnte diese Trasse jedoch am 18. Juni 1974 ab und forderte eine Von-der-Heydt-Trasse. Das Umweltministerium stellte am 19. Januar 1978 die Planungen ein, ohne dass es aus Riegelsberg Einwände gab. Erst am 21. November 1983 bat der Gemeinderat das Umweltministerium, die Planung wieder aufzunehmen. Das Ministerium legte am 19. Mai 1988 die möglichen Trassenvarianten vor.

Nach einer Bürgerbefragung gab der Gemeinderat am 11. Juli 1988 der Von-der-Heydt-Trasse den Vorzug und gab ein Verkehrsgutachten in Auftrag. Am 21. August 1990 beschloss der Gemeinderat, wie im Gutachten empfohlen, die Südumgehung über die Waldrandtrasse bauen zu lassen. Doch dann der Schock: 1991 erstellte ein Ingenieurbüro eine Umweltverträglichkeitsstudie und sagte in einer Bürgerversammlung am 17. Juli 1992, dass aus Umwelt- und Kostengründen keine Umgehungsstraße gebaut werden könne. Die Gemeinde wehrte sich, das Umweltministerium prüfte die Aussagen des Ingenieurbüros, bestätigte sie und stellte die Planungen für die Umgehung am 16. Juli 1996 wieder ein.

In einer Bürgerversammlung am 14. April 1997 wurde informiert, dass keine Südumgehung gebaut werden kann. Da hatte das finanziell damals noch gesunde Riegelsberg die Nase voll und beschloss im August 1998, die Südumgehung als Gemeindestraße selbst zu bauen. Der Beschluss wurde allerdings nie umgesetzt. Acht Jahre später nahm wieder das Land die Sache in die Hand, übernahm den Planungsbetrieb und sagte auch die Finanzierung zu.

Am 5. November 2007 stellte das Wirtschaftsministerium die Pläne erstmals vor und bezeichnete die Waldrandtrasse als sinnvollste Variante. Baubeginn sollte 2011 sein. Doch schon im Januar 2010 wurde im Rahmen einer erneuten Umweltverträglichkeitsstudie ein Fledermaus-Vorkommen entdeckt, – die Planungen stoppten, bis im September 2011 eine neue Trassenführung gefunden wurde. Das Planfeststellungsverfahren sollte im Frühjahr 2013 beginnen, der Baubeginn wurde für 2014 versprochen. Doch dann wurde das Planfeststellungsverfahren wegen zusätzlicher Kosten-Nutzen-Untersuchungen auf 2014 verschoben. Im Jahre 2016 hieß es aus dem Wirtschaftsministerium, dass die Entwurfsplanung laufe. Seitdem ist nichts mehr passiert.

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