Höhepunkt der Wallfahrtswoche Seit Januar proben die Sänger ganz fleißig

Riegelsberg · Eingebettet in die Wallfahrtswoche der Pfarrei St. Josef Riegelsberg singt der Kirchenchor am Sonntag zum 130-jährigen Bestehen.

 Der Kirchenchor St. Josef Riegelsberg bei einem Auftritt 1994 in der französischen Partnerstadt Gisors.

Der Kirchenchor St. Josef Riegelsberg bei einem Auftritt 1994 in der französischen Partnerstadt Gisors.

„Musica sacra!“ Der Kirchenchor St. Josef Riegelsberg pflegt sie seit 130 Jahren. Am kommenden Sonntag, 19. August, will der Chor einen weiteren Glanzpunkt seiner an Höhepunkten reichen Geschichte hinzufügen. „Wir proben seit Januar, haben einen Heidenspaß dabei, sind supermotiviert und freuen uns jetzt alle auf die Aufführung“, sagt Helga Lay, die Vorsitzende des Kirchenchores.

In Zeiten, in denen viele Chöre ums Überleben kämpfen, sind in St. Josef immer noch 55 Sänger aktiv. Mehr noch: Zum 130-jährigen Bestehen hat der Chor um seinen Dirigenten Maximilian Rajczyk die „Kampagne Gastsinger“ gestartet. Mit Erfolg: „Es ist uns dabei gelungen, 24 weitere Sänger zu aktivieren“, berichtet Rajczyk. Das heißt: 80 erfahrene Sänger aller Altersstufen und schön ausgewogen in den Frauen- wie Männerstimmen, werden am Sonntag auftreten. Dazu fünf Solisten: Diana Kantner und Lisa Bebelaar (beide Sopran), Natalie Jurk (Alt), Helmut Klein (Tenor) und Sebastian Gros (Bass). Hinzu kommt ein Orchester aus 13 jungen Musikern der Hochschule für Musik Saar.

Zum Programm sagt der Chorleiter: „Wir beginnen das Konzert mit zwei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, die durch seine Italienreisen inspiriert wurden.“ Es handelt sich dabei um so genannte Frühwerke Mozarts. Bereits mit 16, beziehungsweise 17 Jahren geschrieben, bringt Mozart in der Missa Brevis in G-Dur, KV 140 für Chor und Solisten, seine ganze Lebensfreude und „Italo-Eindrücke“ zum Klingen. Eingearbeitet sind Volksweisen und Wiegenlieder der damaligen Zeit. Das folgende „Exsultate, Jubilate“ für Sopran und Orchester, ein „Konditionsstück“ beachtlicher Länge, klingt wie italienische Oper, ist aber eine geistliche Kantate, ein einzig großer Lobgesang über einen marianischen Text und, so Rajjczyk, „passt deshalb gut zu dem Motto der diesjährigen Wallfahrtswoche Mit Dir, Maria, singen wir“.

Schließlich wird das Jubiläumskonzert mit dem bekannten Chorlied „Ave Verum“ sowie dem beeindruckenden Gloria in D für Soli, Orchester und Chor des bekannten italienischen Komponisten Antonio Vivaldi abgerundet. Bei diesem Gloria handelt es sich um eines der am häufigsten aufgeführten geistlichen Vokalwerke aus dem Barock. „In zwölf Teilen zeigt Vivaldi darin die ganze Bandbreite seiner Meisterschaft zwischen festlich erhabenen Ecksätzen und zarten, durchsichtig instrumentierten Solopassagen“, heißt es in der Ankündigung.

Das Konzert in der Pfarrkirche St. Josef Riegelsberg beginnt am Sonntag, 19. August, um 17 Uhr. Der Eintritt ist für Schüler und Studierende kostenlos, ansonsten sind zehn Euro fällig. Karten gibt es bei den Mitgliedern des Jubiläumschores, im katholischen Pfarrbüro und an der Abendkasse.

Ein Blick in die Historie des Vereins: „Am 26. Dezember 1887 wurde der Kirchenchor Cäcilia mit circa 50 Stimmen als gemischter Chor gegründet, der sich später stets durch die Schönheit und geschulte Aufführung der Kirchengesänge und Vespern auszeichnete“, das entnehmen wir der Chronik des Kirchenchores St. Josef Riegelsberg. Die Arbeit des Chores begann unter Leitung von Friedrich Haeber, in dessen Jahre die eingangs erwähnte Belobigung fiel. Nach dem zweiten Weltkrieg „erblühte“ der St. Josef-Kirchenchor zu einer imposanten Größe von 80 bis zeitweise sogar 100 aktiven Sängerinnen und Sängern.

Bemerkenswerte Konzerte sind in der Chronik verzeichnet, darunter auch in der Riegelsberger Partnergemeinde Gisors in Frankreich.

 Chorleiter Maximilian Rajczyk

Chorleiter Maximilian Rajczyk

Foto: Rajczyk

Besondere Erwähnung verdienen ebenso die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Riegelsberger Kammerorchester, die erfolgreiche Einspielung einer Langspielplatte mit dem Titel „Te Deum Laudamus“ und die gute, teils auch ökumenisch geprägte, Zusammenarbeit mit Nachbarchören.

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