Schon 85 Räder startklar gemacht

Riegelsberg · Peter Leppert, Alois Webel, Rudi Webel, Manfred Petzinger und Conrad Gembler sind die Männer der Fahrradwerkstatt, die das Hilfenetzwerk Riegelsberg in einer Garage in der Überhofer Straße betreibt. In Ludweiler denkt man über die Gründung einer solchen Werkstatt nach.

 Rudolf Webel, Peter Leppert, Alois Webel und Conrad Gembler (v. l.) reparieren in Riegelsberg Fahrräder für Flüchtlinge. Manfred Petzinger, der Fünfte, fehlte beim Fototermin. Foto: Becker & Bredel

Rudolf Webel, Peter Leppert, Alois Webel und Conrad Gembler (v. l.) reparieren in Riegelsberg Fahrräder für Flüchtlinge. Manfred Petzinger, der Fünfte, fehlte beim Fototermin. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Das Hilfenetzwerk Riegelsberg , ein Patensystem zur Betreuung und Integration der Flüchtlinge , gilt landesweit als vorbildlich. Dazu gehört die Fahrradwerkstatt, die das Hilfenetzwerk in der Überhofer Straße betreibt. Nur in Homburg-Erbach gibt es eine ähnliche Einrichtung. In Ludweiler denkt man über die Gründung einer solchen Fahrradwerkstatt nach. In Riegelsberg kümmern sich Alois und Rudi Webel, Manfred Petzinger, Conrad Gembler und Peter Leppert darum, dass gebrauchte und nicht mehr fahrbereite Räder repariert, aufgehübscht und den Flüchtlingen oder sozial schwachen Menschen zur Verfügung gestellt werden.

Wie kam es dazu? Im September 2015 lud das Hilfenetzwerk zu einer Informationsveranstaltung im Gasthaus Gabriel ein, bei der Birgit Huonker und Jutta Christmann, die Sprecherinnen des Netzwerkes, erzählten, Flüchtlinge wären gern mobil und würden sich über Fahrräder freuen. Als Kerstin Halladin, die Geschäftsführerin der Ausbildungs- und Beschäftigungs (ABG) Riegelsberg /Heusweiler, erwiderte, ihre Gesellschaft habe eine Menge gebrauchter Fahrräder , viele von ihnen seien aber nicht mehr fahrbereit, wurden Peter Leppert, Alois Webel, Rudi Webel, Manfred Petzinger und Conrad Gembler aktiv. "Meine vier Kollegen sind Fahrradexperten, die über die notwendigen technischen Fachkenntnisse verfügen. Ich selbst kümmere mich um die Organisation", erzählt Leppert. Dem Team wurde in der Überhofer Straße eine Garage zur Verfügung gestellt - und es konnte losgehen. Jeden Montag und Mittwochnachmittag trifft man sich, um Räder zu sichten, Licht, Bremsen, Gangschaltung, Schläuche und Ähnliches zu prüfen und verkehrstüchtig zu machen. Wenn Ersatzteile benötigt werden, bringen die Teammitglieder sie aus ihren Altbeständen von zu Hause mit oder die ABG kauft welche ein.

85 Räder hat die Fahrradwerkstatt seit September schon fahrbereit gemacht: Damen- und Herrenräder, Kinderräder, Mountainbikes, Rennräder. Leppert betont: "Alles Qualitätsräder! Kein Ausschuss für den Sperrmüll." Rudi Webel erzählt: "Wir lernen bei dieser Arbeit selber ständig dazu, denn die Technik der Räder ist über die Jahre enorm vorangeschritten." Dass die technischen Arbeiten auch fachgerecht erledigt werden, dafür steht Conrad Gembler, Feinmechanikermeister von Beruf. Wenn die Räder fahrbereit sind und zur ABG zurückgebracht wurden, kümmert sich Kerstin Halladin um die Verteilung. Leppert: "Sie weiß, ob irgendwo eine alleinerziehende Mutter ein Fahrrad für ihre Kinder benötigt oder ob der Zuzug einer Familie mit Kindern ansteht."

Wer ein nicht mehr benötigtes, noch gut erhaltenes Fahrrad spenden will, wendet sich an die ABG. Das Team in der Überhofer Straße selbst kann aus Platzgründen keine Spenden annehmen. Informationen über benötigte Spenden, die ABG und das Hilfenetzwerk findet man im Internet.

www.hilfenetzwerk-

riegelsberg.de

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