Saarbahn-Zwangspause? Saarbahn ohne Stopp durch Riegelsberg?

Riegelsberg · Grüne: Saarbahn spielt mit dem Gedanken einer harten Reaktion wegen verweigerter Betriebskosten-Beteiligung.

 Würde die Saarbahn ohne anzuhalten durch Riegelsberg brausen, müsste man zum Beispiel in Riegelsberg-Süd von der Saarbahn auf einen Bus umsteigen, wenn man einen Haltepunkt innerhalb Riegelsbergs erreichen will.  Ein wohl eher theoretisches Szenario.

Würde die Saarbahn ohne anzuhalten durch Riegelsberg brausen, müsste man zum Beispiel in Riegelsberg-Süd von der Saarbahn auf einen Bus umsteigen, wenn man einen Haltepunkt innerhalb Riegelsbergs erreichen will.  Ein wohl eher theoretisches Szenario.

Foto: das bilderwerk/uli barbian

Will die Saarbahn GmbH ihre Züge zwischen Riegelsberg-Süd und Etzenhofen ohne Halt durchfahren lassen? Oder handelt es sich bei solchen Andeutungen nur um „Säbelrasseln“ gegenüber einer Gemeinde, die sich nicht an den Betriebskosten beteiligen will?

Wie Hans Jürgen Marowsky, Pressesprecher der Riegelsberger Grünen, sagte, sei der Eindruck, dass die Saarbahn Riegelsberg links liegen lassen könnte, zuletzt am 27. November bei einer Tagung der Arbeitskammer zum Thema ÖPNV vermittelt worden. An der Tagung hätten ÖPNV-Experten teilgenommen, darunter Vertreter der Saarbahn. „Dort wurde dargelegt, warum Riegelsberg sich an den Betriebskosten auf diesem Streckenabschnitt beteiligen solle und müsse. Da wurde auch gesagt, man wolle mal sehen, wie sich Riegelsberg verhält, wenn die Türen der Saarbahn geschlossen bleiben. Diese Aussage ist jetzt schon zweimal gefallen“, sagt Marowsky.

Die Gemeinde ist allerdings – wie berichtet – nicht bereit, Defizite des Saarbahnbetriebes mitzutragen. Marowsky erinnert an eine Aussage, die so vom ehemaligen Saarbahn-Geschäftsführer Norbert Walter gefallen sei: „Riegelsberg muss nicht für Kosten der Saarbahn aufkommen, auch nicht für den späteren Betrieb.“ Auch durch diese Aussage habe sich Riegelsberg vor Jahren bereit erklärt, dem Saarbahnbau mitten durch den Ort zuzustimmen, so Marowsky. Jetzt sei Norbert Walter nicht mehr Chef der Saarbahn, deshalb zähle seine Aussage bei der heutigen Geschäftsführung wohl nicht mehr, glaubt Marowsky. „Keine Gemeinde auf der Gesamtstrecke wurde so stark durch den Saarbahnbau betroffen wie Riegelsberg. Die Fördergelder für den Bau der Gesamtstrecke wurden nur genehmigt, weil nachträglich die gesamte Strecke von Saargemünd bis Lebach geplant wurde. Eine Teilstrecke wäre nicht gefördert worden. So kam Riegelsberg zu der Saarbahn, die wir immer noch stark begrüßen“, schildert Marowsky.

Die Saarbahn fährt auf Bahnstrecken als Zug, auf Straßenbahnschienen als Straßenbahn. Dies sei für den Nutzer kein großer Unterschied. „Dieser Umstand macht aber einen großen Unterschied bei der Förderung der Kosten“, so Marowsky. Die Riegelsberger Grünen halten es für absurd, dass sich Heusweiler und Lebach nicht an den Kosten beteiligen müssten, weil sie im Bereich der Bahnstrecke liegen (weswegen in diesen beiden Kommunen zum Beispiel Bahnschranken an den Übergängen gebaut wurden), während Riegelsberg zahlen soll, weil es nicht an einer Bahnstrecke liegt.

Dazu Marowsky: „Es ist eine Linie und ein Betreiber. Deswegen jetzt Riegelsberg an den Betriebskosten zu beteiligen, ist dem Bürger nicht zu vermitteln.“ Die Gesamtstrecke sei eine Regionallinie, für die die Bezuschussung klar geregelt sei. Falls die Saarbahn GmbH tatsächlich entscheiden würde, die Züge ohne Halt durch Riegelsberg durchfahren zu lassen, wäre dies ein Eigentor. „Dann müsste Riegelsberg einen Zubringerbus ausschreiben, der sicherlich weit weniger kostet als die geforderten 1,5 Millionen pro Jahr. Ein Parallelbetrieb von Bus und Bahn ist aber gesetzlich verboten. Daher stellt sich uns die Frage, ob die Schienen in Riegelsberg wieder entfernt werden müssten. Wem wäre dieser Schwachsinn zu vermitteln?“, fragt Marowsky.

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