Ziehwagenumzug Zündende „Ziehwänsche“-Ideen

Riegelsberg · Rosenmontag im Handbetrieb: Zugteilnehmer und die Menschen am Streckenrand legten sich in Riegelsberg mächtig ins Zeug.

 Die Narren-Schar schiebt sich durch Riegelsberg – beim „Ziehwänschesumzug“ am Rosenmontag. 

Die Narren-Schar schiebt sich durch Riegelsberg – beim „Ziehwänschesumzug“ am Rosenmontag. 

Foto: Monika Jungfleisch

„Im Himmel ist die Hölle los“, lautete das Motto des Ziehwänsches-Umzugs, der am Rosenmontag – nur mit Muskelkraft – durch Riegelsberg ratterte. Mit dem Motto hatte die Elterninitiative für ein kinderfreundliches Riegelsberg wohl auch Frau Holle milde gestimmt. Denn passend zum Start des kinderfreundlichen Faasendumzugs lugte auch die Sonne durch die Wolken und bescherte dem bunten Faschingstreiben wärmende und erhellende Sonnenstrahlen.

Auf dem Rathausvorplatz sammelten sich „Himmelsglühwürmchen“, „Heavens Devils“, „Grüne Männchen“, „Politiker im Olymp“, „Politiker ab in die Hölle“, „Ufos“, „Space-Taxi“ und jede Menge (halb)göttliche, weltliche und fantastische Himmelsgestalten. Als Astronauten, Engelchen, Teufelchen, Einhorn und plüschige Tierkinder hatten sich zum Beispiel Alexander und Kathrin Kurtz mit ihren Kindern Linja (drei Monate), Jannis (2) und Merle (4) verkleidet – samt Opa Gottfried Wernet und Oma Barbara Gerlach-Wernet. Die Familie aus Riegelsberg hatte mit Freundin Simone Geier-Pitsch und den Kindern Leonard (4) und Matilda (3) ihren Motivwagen mit weißen Luftballons geschmückt und den Wagen mit Crémant, Limo, Sprudel und Popcorn gefüllt. Als „gemischte Gesellschaft“ freuten sie sich „wie Bolle“, als eine der ersten „Ziehwähnscher“ den bunten Lindwurm anzuführen – vom Rathaus über den Marktplatz in die Marienstraße, dann durch die Glück-Auf-Straße und zurück durch Schul- und Rathausstraße.

Beinahe hätte Familie Kurtz mit Linja auch die jüngste Teilnehmerin des Umzugs gestellt, doch Michaela und Raphael Collinet aus Heusweiler hatten im Brusttragebeutel Töchterchen Helena dabei, die mit ihren stolzen vier Wochen den Umzug allerdings verschlief. Dafür gefiel es ihrem Bruder Simeon umso besser: „Da kann man mitgehen und ganz viele Bonbons fangen“, freute sich der Dreijährige.

Eine Augenweide für alle Zuschauer war der 27-köpfige „Babybrüter vom Deutschen Babydienst“: Rund drei Wochen hat die Nachbarschafts-Clique um Melanie Martel und Tina Dörr aus der Glück-Auf-Straße an ihren Kostümen als Störche, Wolken, Baby und Airfield-Marshall geschneidert. „Unmengen an Füllwatte haben wir mit Sprühkleber, Tüll, Leintüchern und Pappe verarbeitet“, erklärte Tina Dörr. Dass sich die Arbeit gelohnt hatte, merkte die gut gelaunte Schar an den vielen „Uui!“-Rufen aus den Reihen der Zuschauer am Straßenrand.

Auch die anderen Motivwagen, Fuß- und Musikgruppen ernteten viel Applaus für ihre fantasievollen Kostüme und die gute Laune, die sie beim Tanzen, Singen und Musizieren durch die Straßen verbreiteten. Vor allem die kleinen Teilnehmer freuten sich über die vielen Bonbons, Chips- und Popcorntüten, Stifte, Spielsachen und Schokoriegel, die von der Elterninitiative und den örtlichen Gewerbetreibenden gestiftet worden waren. Für Aufsehen sorgten auch wieder – wie schon beim Walpershofer Umzug – die beiden Zwergspitze Ginger und Tiffany, die in ihrem elektrisch ferngesteuerten Bugatti mit Herrchen Benedikt Duttlinger aus Heusweiler unterwegs waren.

 Eine der vielen gelungenen „Ziehwänscher-Gruppen“ waren die „Babybrüter vom Deutschen Babydienst“ – 27 Nachbarn wirkten hier als Störchen, Wolken, Air-Field-Marchall und Baby mit.

Eine der vielen gelungenen „Ziehwänscher-Gruppen“ waren die „Babybrüter vom Deutschen Babydienst“ – 27 Nachbarn wirkten hier als Störchen, Wolken, Air-Field-Marchall und Baby mit.

Foto: Monika Jungfleisch
 Ein Wagen für Kinder und Flüssig-Proviant auf dem Marktplatz.

Ein Wagen für Kinder und Flüssig-Proviant auf dem Marktplatz.

Foto: Monika Jungfleisch
 Mit einer Rakete durch Riegelsberg.

Mit einer Rakete durch Riegelsberg.

Foto: Monika Jungfleisch

Nicht nur winkende Zuschauer säumten den Weg des Umzugs, sondern auch viele freigiebige Nachbarn, die mit Schnäpsen, Sekt und kleinen Appetithäppchen die Umzügler bewirteten. Das fröhliche, gesellige und kindgerechte Treiben endete diesmal mit einem bunten Faschingsball im Rathaus, wo der Lyonerorden und allerlei Spiele sowie fetzige Musik auf die großen und kleinen Narren warteten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort