Risse und Schlaglöcher im SekundentaktTeures Streusalz

Köllertal. Noch ist er nicht einmal ganz vorbei, doch schon jetzt ist klar: Der Winter hat auch im Köllertal deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem auf den Straßen. Das wird beispielsweise bei einer Fahrt durch Heusweiler und seine Ortsteile klar. Die Albertstraße in Heusweiler ist so ein Beispiel. "Die wurde schon einmal teilweise saniert", erklärt Bauamtsleiter Albert Dörr

 So beschädigt wie die Albertstraße in Heusweiler sehen derzeit viele Straßen im Köllertal aus. Foto: Andreas Engel

So beschädigt wie die Albertstraße in Heusweiler sehen derzeit viele Straßen im Köllertal aus. Foto: Andreas Engel

Köllertal. Noch ist er nicht einmal ganz vorbei, doch schon jetzt ist klar: Der Winter hat auch im Köllertal deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem auf den Straßen. Das wird beispielsweise bei einer Fahrt durch Heusweiler und seine Ortsteile klar.

Die Albertstraße in Heusweiler ist so ein Beispiel. "Die wurde schon einmal teilweise saniert", erklärt Bauamtsleiter Albert Dörr. Doch der Winter hat dem Straßenbelag schwer zugesetzt: Fast in gesamten Verlauf der Straße kommen Unebenheiten und Löcher zum Vorschein. "Eigentlich wäre hier eine komplette Sanierung notwendig", meint Dörr, ist sich aber nicht sicher, ob die Finanzlage der Gemeinde das hergibt.

Über die Straße "Am Sender" geht es in Richtung Eiweiler. Bereits auf dem Weg dorthin fällt ein riesiges Schlagloch auf, das den Bauamtsleiter den Kopf schütteln lässt. "Hier ist der Belag teilweise sogar bis zum Schotter aufgebrochen. Da muss etwas getan werden, sonst wird man irgendwann der Situation nicht mehr Herr." Gerade nach diesem Winter, der "bestimmt 50 Prozent mehr Schäden als sonst üblich" hinterlassen hat.

In Eiweiler ist die Straße "Oberer Hof" das Ziel. Dort angekommen, bietet sich ein ähnliches Bild. Vor allem in der Mitte sind Belagstücke herausgebrochen, in einer Kurve muss Dörr einem größeren Loch ausweichen. In der Burgstraße in Kutzhof ist über mehrere hundert Meter ein Riss in der Straßenmitte zu sehen, die Fahrspur weist mehrere größere Löcher auf. "Es gibt in der Gemeinde viele ältere Straßen, deren Fundament nicht das beste ist", erklärt Harald Dusek, der Sachgebietsleiter Tiefbau der Gemeinde. "Beispielsweise fehlen teilweise Drainagen, so dass das Wasser unter dem Belag nicht abfließen kann und sich bei Frost nach oben durch den Belag drückt."

Die Gemeinde Heusweiler hat die Winterschäden in Kategorien von eins bis fünf eingeteilt, von denen fünf die schwerste ist. Etwa 20 Straßen gehören zu den Kategorien vier und fünf, müssen also unbedingt saniert werden. Die gröbsten Schäden, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen könnten, wurden bereits von Mitarbeitern des Bauhofs provisorisch geflickt. Im neuen Haushaltsplan-Entwurf der Gemeinde seien etwa 440 000 Euro für die Ausbesserung von Straßenschäden vorgesehen, berichtet Dörr, dazu noch etwa 200 000 Euro für Gehwege und 50 000 Euro für Feldwege. Das ist etwa das Doppelte von dem, was sonst angesetzt worden sei. Der Gemeinderat müsse diesen Etat aber noch verabschieden. "Dann können wir zumindest das Gröbste angehen", sagt Dörr. Um alle Straßen zu sanieren, sei jedoch etwa der doppelte Betrag notwendig. "Dann könnten wir auch Vorsorgemaßnahmen treffen."

In der Stadt Püttlingen ist das Ausmaß der Schäden noch nicht abschließend erfasst. Auch dort sei das Ausmaß aber größer als in den vergangenen Wintern. Die größten Schäden sind vom Bauhof bereits mit Kalt-Teer geflickt worden. Bauamtsleiter Rainer Stein hofft, dass es, wie im vergangenen Jahr, im Rahmen des Konjunkturprogramms einen Zuschuss aus einem "Winterschadensprogramm" für Püttlingen gibt. Die größten Schäden befänden sich auf Straßen, die laut Stein "ihren Zenit bereits überschritten haben".

In Riegelsberg sieht Rolf Baer, Tiefbauingenieur im Bauamt, die Situation als nicht allzu gravierend an: "Die Schäden halten sich dann doch in Grenzen. Sie sind da, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Wir investieren seit 20 Jahren viel in Vorsorgemaßnahmen, das zahlt sich jetzt aus." Trotzdem sollen auch in Riegelsberg spätestens im Sommer die vorhandenen Schäden ausgebessert werden. Köllertal. Schnee, Eis und tiefe Temperaturen sorgten nicht nur für Straßenschäden, sondern zwangen die Kommunen auch dazu, öfter als sonst zu streuen. In der Masse belasten auch diese Kosten die ohnehin angespannten Haushalte.

In Riegelsberg rechnet Joachim Maurer, der Verwalter des Bauhofs, mit Kosten von etwa 50 000 - 60 000 Euro. "Das wäre das Doppelte von dem, was wir sonst in einem Winter ausgeben müssen", sagt Maurer. "Da auch irgendwann deutschlandweit das Salz ausging, stieg der Preis auf das vier- bis fünffache des normalen Preises an."

Weniger Probleme hatte diesbezüglich die Gemeinde Heusweiler. "Wir hatten ein gut gefülltes Lager und mussten nur wenig Salz nachkaufen", erklärt Stefan Etringer vom ansässigen Bauhof. Er beziffert die Kosten für den Winterdienst auf etwa 25 000 Euro.

In Püttlingen rechnet Betriebshofleiter Frank Seger mit Kosten von etwa 20 000 Euro. "Als das Salz knapp wurde, haben wir mit Granulat gemischt, damit es reicht", erklärt er. Insgesamt habe die Stadt aufgrund der lang anhaltenden frostigen Witterung "schon einiges mehr als sonst" verbraucht. spr

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