Naturnahes Köllertal: Erster Schritt zum Zweckverband Riegelsberg sagt Ja zu naturnahem Köllertal

Riegelsberg · Der erste Gemeinderat hat der Gründung des Zweckverbandes Naturnahes Köllertal zugestimmt. Auch EU-Gelder könnten fließen..

 Biber-Lebensraum . . .

Biber-Lebensraum . . .

Foto: dpa/Patrick Pleul

„Jetzt haben wir unseren Zweckverband Naturnahes Köllertal!“, frohlockte Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) in der Riegelsberger Gemeinderatssitzung am Montagabend. Um dann schnell wieder zurück zu rudern: „Das heißt, erst müssen ja noch Völklingen, Püttlingen und Heusweiler darüber beschließen.“

Dennoch darf sich Riegelsberg ein Fleißsternchen ins Aufgabenheft kleben: Als erste der vier Kommunen hat man der Gründung eines solchen Zweckverbandes zugestimmt. Und zwar einstimmig.

In dem Gesamtprojekt Naturnahes Köllertal sollen (wir berichteten) mehrere Aspekte unter einem Dach zusammengefasst werden. Nicht zuletzt sollen entlang des Köllerbachs, von der Quelle in Eiweiler bis zur Mündung in Völklingen, seltene Tierarten angesiedelt werden. In Püttlingen laufen bereits Beweidungsprojekte, unter anderem mit Wasserbüffeln. Die Tiere sollen die Auenlandschaft von unerwünschtem Bewuchs frei halten und die Artenvielfalt im Köllertal erhöhen. Außerdem geht es darum, der Bevölkerung die Natur näherzubringen.

Der jetzt gegründete Zweckverband kann Fördermittel bei Land, Bund und Europäischer Union beantragen. Wichtig ist - und das betonte Häusle ausdrücklich - dass jede Kommune selbst über etwaige miteingebundene Einzelprojekte und deren Kosten entscheiden kann, wie etwa die geplante Kleintieroase Walpershofen. Deshalb sagte Stephan Lehberger (Grüne): „Ich finde es gut, dass Riegelsberger nur für Riegelsberger Projekte zuständig sind. Asiatische Rinder sind dann Sachen für Völklinger und für Püttlinger.“ Ähnlich Frank Schmidt (SPD): „Es kann kein Projekt in Riegelsberg gegen unseren Willen in die Wege geleitet werden. Das sieht Paragraph 19 in der Satzung vor.“

Diese von den Bürgermeistern der vier Kommunen aufgestellte Satzung umfasst 28 Paragraphen. Die Aufgaben des Zweckverbandes sind in Paragraph 3 beschrieben. Die wichtigsten: Der Zweckverband legt das gemeinsame Projektgebiet fest, erstellt eine ausgewogene Rahmenplanung für das Köllertal zur Darstellung der Ziele und Maßnahmen, um eine vielfältig strukturierte und extensiv genutzte Kulturlandschaft im Köllertal zu erhalten oder zu entwickeln. Seine Organe sind die Verbandsversammlung, der Verbandsvorsitzende und der Verbandsbeirat. Sitz des Zweckverbandes ist der Amtssitz seines Vorsitzenden. Der Zweckverband soll eine Körperschaft des öffentlichen Rechts werden und mindestens einmal im Jahr tagen.

 Büffel als Landschaftspfleger . . .

Büffel als Landschaftspfleger . . .

Foto: Foto: K. Schindler/R. Schorn, Röhrig Verlag
 Kleintierzuchtoase . . .

Kleintierzuchtoase . . .

Foto: dpa-tmn/Markus Scholz
 Ob Bienenlehrpfad . . .

Ob Bienenlehrpfad . . .

Foto: dpa/Matthias Balk
 Streuobstwiesen oder vieles mehr: Unter dem Dach des Zweckverbandes „Naturnahes Köllertal“  ist, auch mit EU-Fördermitteln, vieles möglich für Tier, Natur und nicht zuletzt für den Menschen.

Streuobstwiesen oder vieles mehr: Unter dem Dach des Zweckverbandes „Naturnahes Köllertal“  ist, auch mit EU-Fördermitteln, vieles möglich für Tier, Natur und nicht zuletzt für den Menschen.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Jetzt sind noch die Stadträte von Völklingen und Püttlingen und der Heusweiler Gemeinderat gefragt.

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