Punkten mit Köllerbach und Bahn

Walpershofen · Werner Hund ist auch in seiner dritten Amtszeit noch gerne Ortsvorsteher von Walpershofen. An „seinem“ Ort gefallen ihm unter anderem die schönen Naherholungsmöglichkeiten, auch dank Köllerbach und neuer Ortsmitte, und die gute Saarbahn-Anbindung. Sorgen bereitet dagegen das Verschwinden der Geschäfte.

 Der Köllerbach ist auch in der Walpershofer Dorfmitte zu einem richtigen Schmuckstück geworden. Ortsvorsteher Werner Hund findet aber problemlos noch weitere Pluspunkte für den Ort in der Mitte des Köllertals. Foto: Becker & Bredel

Der Köllerbach ist auch in der Walpershofer Dorfmitte zu einem richtigen Schmuckstück geworden. Ortsvorsteher Werner Hund findet aber problemlos noch weitere Pluspunkte für den Ort in der Mitte des Köllertals. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Werner Hund (CDU ) ist der am längsten amtierende Ortsvorsteher im Köllertal. Seit zwölf Jahren setzt er sich in dieser Funktion für den Ort ein, und von Amtsmüdigkeit ist nichts zu spüren: "So lange die Leute der Meinung sind, ich soll es weitermachen, werde ich mich für sie engagieren."

Die Arbeit mache ihm Spaß. "Vor allem, wenn man sieht, dass man etwas erreicht hat." Und zusammen mit dem Ortsrat gab es da einige Projekte: 2015 gewann Walpershofen beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" die Goldmedaille auf Regionalverbandsebene und die Silbermedaille auf Landesebene. "Eine Prämierung, die niemals zuvor erreicht wurde", sagt Werner Hund stolz.

Walpershofen habe ja auch wirklich viel zu bieten: "Nicht nur die neue Dorfmitte mit der wundervollen 50-Meter-Brücke. Wir haben den Schwarzen Weg, den renaturierten Köllerbach, das Naherholungsgebiet O-Weiher und das von Spaziergängern gern genutzte Gebiet am Rotenberg, Richtung Hilschbach."

Der Fußballverein hat einen tollen Kunstrasen erhalten, eine Tribüne ist im Bau. Punkten könne Walpershofen zudem noch mit dem Neubaugebiet am Steinbach, wo alle Bauplätze verkauft sind, und dem Gewerbegebiet Mühlengarten, wo viele Arbeitsplätze entstanden sind. Aber Werner Hund verkennt auch nicht, dass es Probleme gibt. So hat sich nach Schließung des Lebensmittelgeschäftes in der Ortsmitte die Idee eines Dorfladens nicht realisieren lassen.

Sänger gesucht

Auch der Zeitschriftenladen in der Etzenhofer Straße musste schließen, die Volksbank hat ihre Filiale ebenfalls dicht gemacht, und von den drei Metzgereien, die es im Ort gab, existiert keine einzige mehr. "Die Leute klagen, dass sie im Ort nichts bekommen, kaufen aber lieber bei den Vollsortimentern", sagt der Ortsvorsteher.

Es gibt weitere Sorgen : "Wir haben drei Kirchen im Dorf, aber bei den Gottesdiensten kann man die Besucher an zwei Händen abzählen." Der Fortbestand des Männerchores mache ihm ebenfalls Kummer: "Die Leute wollen nicht mehr singen, aber wenn es den Männerchor nicht mehr gibt, wird das ein Verlust für die Dorfgemeinschaft sein." Ein Gewinn für den Ort sei die Saarbahn mit ihren drei Haltestellen. Aber: "Das Wabensystem ist nicht gerecht und nicht zeitgemäß."

Werner Hund hat noch ehrgeizige Ziele: Das derzeitige Baufeld neben dem Kleinspielfeld hinter der Köllertalhalle solle mit einem Schotterrasen ausgestattet werden. "Das soll dann eine Erweiterung der Ortsmitte sein", so Hund. Geld stehe im Haushalt bereit, vielleicht könne man nächstes Jahr loslegen. Hund will auch alles dafür tun, dass die Vereinsstrukturen erhalten bleiben und dass der vom Bürgerforum angeregte gemeinsame Veranstaltungskalender aller Vereine realisiert wird. Und er will sich dafür stark machen, dass die Ortsräte erhalten bleiben: "Das ist ein Teil Bürgernähe. Ich sehe das in Herchenbach und Köllerbach, wo es keine Ortsräte gibt. Dort fehlt den Bürgern der Ansprechpartner, das ist ein großes Defizit." Ein besonderes Naturerlebnis, so Werner Hund, sei in Walpershofen der Köllerbach: "Früher sah man den Bach gar nicht, er war auch total dreckig. Jetzt ist das Wasser sauber, man sieht Fische, und die Kinder spielen in der Dorfmitte im Wasser ." Und dann auch der Spielplatz in der Dorfmitte am Bach: "Eine Boulevardzeitung hatte die Leute gefragt: ‚Was gefällt Ihnen im Saarland besonders?' Eine Frau aus Heusweiler antwortete: ‚Der Spielplatz in Walpershofen .' Also, wenn das keine Auszeichnung ist!"

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Zur Person Werner Hund ist 63 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Der Polizeibeamte im Ruhestand gehört dem Walpershofer Ortsrat seit 1989 und dem Riegelsberger Gemeinderat seit 2004 an. Seit 2004 ist er Ortsvorsteher, wurde 2009 und 2014 wiedergewählt. Werner Hund ist Mitglied im Walpershofer Fußballverein, im DRK, in der evangelischen Frauenhilfe und der Walpershofer Feuerwehr, der er auch 23 Jahre lang als Löschbezirksführer vorgestanden hat. dg

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