Priester-Initiative für Russland neigt sich dem Ende entgegen

St. Ingbert/Riegelsberg. Eine große saarländische Hilfsaktion für katholische Christen in Russland und Weißrussland geht mit diesem Monat zu Ende. Der fast 80 Jahre alte Initiator und langjährige Motor der Aktion, Heinrich Nüttgens aus Riegelsberg, stellt aus Gesundheits- und Altersgründen die Arbeit ein. Der Hasseler Pfarrer Fritz Schwarz, inzwischen verstorben, machte den Anfang

 Paolo Pezzi, Bischof für Russland und Sibirien, in Moskau mit Neupriestern aus dem St. Petersburger Seminar. Foto: SZ/Initiative

Paolo Pezzi, Bischof für Russland und Sibirien, in Moskau mit Neupriestern aus dem St. Petersburger Seminar. Foto: SZ/Initiative

St. Ingbert/Riegelsberg. Eine große saarländische Hilfsaktion für katholische Christen in Russland und Weißrussland geht mit diesem Monat zu Ende. Der fast 80 Jahre alte Initiator und langjährige Motor der Aktion, Heinrich Nüttgens aus Riegelsberg, stellt aus Gesundheits- und Altersgründen die Arbeit ein.

Der Hasseler Pfarrer Fritz Schwarz, inzwischen verstorben, machte den Anfang. Schwarz fühlte sich zeit seines Lebens Russland, seinen Menschen und seiner Kultur verbunden. Er gab den Anstoß zur "Initiative Priesterseminar St. Petersburg". Schwarz starb 1997, doch seine Idee lebte weiter: Heinrich Nüttgens aus Riegelsberg gründete im selben Jahr die "Initiative". Dass Schwarz unvergessen ist, bewiesen jetzt zwei Gedenkgottesdienste in Hassel zum 90. Geburtstag und zum 13. Todestag. Und Nüttgens wirkte im Sinne des Seelsorgers, in dem er das Priesterseminar in St. Petersburg, das einzige katholische Priesterseminar in Russland, zu unterstützte. Der Riegelsberger gewann dafür neue Freunde und Förderer, sammelte, nicht zuletzt mit Hilfe der SZ-Leser, 200 000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für die Herausgabe von 13 Büchern für die Religionserziehung. Damit arbeiten inzwischen Religionslehrer aller christlichen Konfessionen. Und zwar überall dort, wo Russisch gesprochen wird.

"Seither wurden in zwei Hilfstransporten und rund 40 Spendenaktionen Ausstattungsgegenstände für das Seminar beschafft und Neupriestern Starthilfen gewährt", sagt Nüttgens.

Und er fügt hinzu: "Dank der SZ-Leser aus dem Regionalverband, aber auch aus allen anderen Teilen des Saarlandes, konnte das Hilfswerk zum Beispiel den Seminaristen die Räume für eine theologische Bibliothek herrichten, für eine moderne Waschküche und einen Fitnessraum sorgen." Das sei wichtig für die Lebensqualität während des sechsjährigen Studiums, das die angehenden Priester oft tausende Kilometer von ihren Familien entfernt verbringen. Diese Priester sind später für rund eine Million Katholiken in Russland zuständig.

Die Initiative hat sich jetzt ein letztes Ziel gesteckt. Nüttgens: "Die Regierung in Weißrussland will den anderthalb Millionen Katholiken - immerhin 15 Prozent der Bevölkerung - einen geordneten Religionsunterricht gestatten. Der Kirche fehlen aber noch die Katecheten, und deren Ausbildung in den zwei weißrussischen Priesterseminaren kostet etwas.

Zum Abschluss unserer Arbeit in der Initiative wollen wir die einmalige Chance nutzen, auch den Katholiken in Weißrussland zu helfen." ole

Weitere Informationen über die Initiative bei Heinrich Nüttgens, Tel. (0 68 06) 4 48 87.

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