Park- & Ride-Platz wegen „Wildparkern“?

Walpershofen · Im Walpershofer Rat ging's um Park-Ärger in der Heusweiler Straße. Auch der „unattraktive“ Platz am Halt Etzenhofen sei ein Grund.

Einen Park- & Ride-Platz am Ende der Heusweiler Straße - das wünscht sich der SPD-Ortsverein Walpershofen (wir berichteten). Auf einer Brachfläche an besagter Stelle könnten bis zu 15 Auto-Stellplätze angelegt werden. Die Kosten schätzt die SPD auf insgesamt 65 000 Euro.

SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Heß hatte den Antrag in der jüngsten Walpershofer Ortsratssitzung damit begründet, dass das wilde Parken rund um die Saarbahnhaltestelle Mühlenstraße massiv zugenommen habe. Besonders in der verkehrsberuhigten Blumen- und Mühlenstraße werde dadurch die Wohnqualität der Anwohner stark gemindert. Manchmal hätten die "wild" parkenden Autos sogar die Müllentsorgung und das Abholen der Gelben Säcke verhindert.

CDU-Sprecher Ralph Schmidt nannte den Antrag "interessant und prüfenswert". Er habe erfahren, so Schmidt, dass viele Saarbahnnutzer, die in der Nähe der Haltestelle Etzenhofen wohnen, ihre Autos nicht auf dem dortigen Park- & Rideplatz abstellen, sondern in die Mühlenstraße fahren, weil der Parkplatz in Etzenhofen schlecht beleuchtet und unattraktiv sei.

"Wir würden dem SPD-Antrag aber nur zustimmen," so Schmidt weiter, "wenn die Kostenfrage geklärt ist. Denn ich habe Bedenken, dafür Geld zu fordern." Er erinnerte daran, dass in den weiteren Ausbau der Dorfmitte noch etwa 200 000 Euro investiert werden müssten. "Und ich weiß nicht, ob das reicht", so Schmidt. Deshalb befürchtet er, dass der Gemeinderat nicht bereit ist, weitere Gelder für Walpershofen an anderen Stellen zur Verfügung zu stellen.

Bedenken anderer Art hatte Axel Liehn (Linke): "Der Mensch ist ein Faultier. Wenn er vom Parkplatz zur Haltestelle fünfzig Meter weit laufen muss, wird er weiterhin wild in der Mühlen- oder Blumenstraße parken, weil das näher zur Haltestelle ist. Ich weiß nicht, ob das eventuelle Investitionen wert ist."

Verärgert über die Bedenken der anderen Fraktionen war Katja Simon (SPD): "Ich verstehe das nicht. Wenn der Müll nicht abgefahren werden kann oder Einfahrten zugeparkt werden, kann man doch nicht sagen, wir warten ab, ob wir dafür Geld brauchen. Der Bürger muss sich dann doch schwarz ärgern." Der Ortsrat beschloss schließlich einstimmig, dass die Verwaltung prüfen soll, ob und welche "flankierenden Maßnahmen" zur Eindämmung des wilden Parkens möglich sind und was die Einrichtung eines Park- & Rideplatzes kosten würde. Bei einem positiven Ausgang der Prüfung sollen dann die notwendigen Haushaltsmittel bereit gestellt werden - das letzte Wort hätte allerdings der Gemeinderat.

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