Ortstermin am Dauerärgernis So soll es weitergehen mit der Baustelle in der Ortsmitte von Walpershofen

Walpershofen. Die Dauerbaustelle in der Walpershofer Ortsmitte nervt. Anwohner klagen über Verkehrsprobleme, mangelnde Sicherheit, zähen Baufortschritt, zu wenige Arbeiter auf der Baustelle. Geschäftsleute klagen über Umsatzeinbußen und verwirrende Beschilderungen. Verkehrsteilnehmer klagen über Umleitungen und lange Rotphasen

Walpershofen. Die Dauerbaustelle in der Walpershofer Ortsmitte nervt. Anwohner klagen über Verkehrsprobleme, mangelnde Sicherheit, zähen Baufortschritt, zu wenige Arbeiter auf der Baustelle. Geschäftsleute klagen über Umsatzeinbußen und verwirrende Beschilderungen. Verkehrsteilnehmer klagen über Umleitungen und lange Rotphasen. Petra Hirchenhahn und Rita Schramm, zwei Walpershofer Geschäftsleute, hatten den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) am Montagnachmittag zu einem Meinungsaustausch an die Baustelle gebeten.

Vorschriften für Umleitungen

15 Bürger wollten vom LfS wissen, wie es weitergeht. Klaus Kosok, Sprecher des LfS, und Fachbereichsleiter Wolfgang Sauer stellten sich den Fragen. So wollte Petra Hirchenhahn wissen, warum so wenige Leute auf der Baustelle arbeiten. "Die erforderliche Personalstärke wird eingehalten. Es gibt im Tiefbau gewisse zeitliche Reihenfolgen, die kann man nicht ändern und durch mehr Personaleinsatz nicht beschleunigen", erklärte Kosok.

Ein weiterer Kritikpunkt: Der erste Bauabschnitt wurde acht Wochen später als geplant beendet. Die Verzögerung, so Sauer, resultierte nicht aus Problemen im Straßenbau, sondern aus unerwartetem Mehraufwand beim Verlegen der kommunalen Versorgungsleitungen. Man habe erst nach dem Öffnen der Straße gesehen, dass die alten Leitungen nicht dort lagen, wo sie laut Plänen liegen sollten. "Dafür kann weder der LfS noch die Bau ausführende Firma etwas", betonte Sauer.

Petra Hirchenhahn kritisierte die ausgewiesenen Umleitungen. Autofahrer müssten viel zu weite Wege fahren, um in die Kurzenbergstraße zu kommen. Es wäre besser, wenn sie über das Wohngebiet Auf Birk umgeleitet werden. Kosok: "Das geht nicht. Umleitungen von Landes- oder Bundesstraßen über Wohngebiete sind verkehrsrechtlich nicht erlaubt." Petra Hirchenhahn schlug außerdem vor, die Verbotsschilder für Autos über 2,10 Meter Breite durch Anlieger-frei-Schilder zu ersetzen. Kosok. "Das würde dazu führen, dass auch Lkws, die ein Anliegen haben, in die Baustelle einfahren. Und für solche Autos ist die Straße nicht breit genug." Rita Schramm kritisierte, dass es zu wenige Verkehrskontrollen gebe: "Wenn Lkws über Bürgersteige fahren, wird's richtig gefährlich."

Da nach Starkregen die Ortsdurchfahrt an der tiefsten Stelle immer mal wieder unter Wasser steht, wollte die Saarbrücker Zeitung wissen, ob die von Hochwasser gefährdete Brückenüberfahrt höher gelegt wurde. Dazu Sauer: "Das Brückenbauwerk wurde von der Höhenlage nicht verändert. Das Bachbett wurde auch nicht tiefer gelegt. In Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz wurden solche Maßnahmen für nicht notwendig erachtet." Walpershofen. Klaus Kosok versprach, dass der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) alles versuchen wird, die Baustelle schnellstmöglich abzuschließen. "Nächste Woche werden wir bei der Dienstbesprechung prüfen, ob es sinnvoll und möglich wäre, mit mehr Personal den Baufortgang zu beschleunigen. Außerdem werden wir prüfen, ob wir den nächsten Bauabschnitt vorziehen und parallel mit dem zweiten Bauabschnitt laufen lassen können, damit wir Ende November fertig sind."

Sollte ein vorzeitiger Wintereinbruch die Tiefbauarbeiten lahmlegen, dann werde die Baustelle geschlossen, abgeräumt und für den Verkehr frei gegeben. "Dann werden wir die Arbeiten im nächsten Frühjahr fortsetzen, um das Weihnachtsgeschäft der Walpershofer Geschäftsleute nicht negativ zu beeinflussen", sagte Kosok.

Derzeit läuft der zweite Bauabschnitt. Dabei werden der Einmündungsbereich der Herchenbacher Straße sowie die Abbiegespur in diese Straße fertiggestellt. Außerdem werden Trinkwasserleitungen verlegt, die eigentlich erst im dritten Bauabschnitt dran gewesen wären. Fertig sein soll der zweite Bauabschnitt Ende Oktober.

Im dritten Bauabschnitt wird der Kreisel am Einmündungsbereich Kurzenbergstraße, Dörrwiesenstraße, Etzenhofer Straße gebaut. Dieser Bauabschnitt soll etwa Mitte Dezember soweit abgeschlossen sein, dass der Verkehr das Baufeld ohne Ampelregelung passieren kann. Nach der Winterpause sind noch kleinere Pflasterarbeiten ohne größere Eingriffe in den Straßenverkehr geplant. dg

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