Niemand muss erfrieren: Im Köllertal gibt es Notunterkünfte

Köllertal. Klirrende Kälte und eisiger Wind lassen die Menschen seit Tagen bibbern. Das Köllertal präsentiert sich als Tiefkühltruhe. Da wissen die Leute ein Dach über dem Kopf besonders zu schätzen

Köllertal. Klirrende Kälte und eisiger Wind lassen die Menschen seit Tagen bibbern. Das Köllertal präsentiert sich als Tiefkühltruhe. Da wissen die Leute ein Dach über dem Kopf besonders zu schätzen. Doch was ist mit denen, die sich nicht in eine geheizte Wohnung zurückziehen können, die gezwungen sind, auf der Straße zu leben? Für Obdachlose wird es lebensgefährlich, sollten sie die Nächte bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich im Freien verbringen."In der Gemeinde sind uns derzeit keine Obdachlosen bekannt", sagt Helmut Altpeter, Leiter des Riegelsberger Ordnungsamtes. Für alle Fälle verfüge die Gemeinde aber über Notunterkünfte: "Wir haben drei Wohnungen unterschiedlicher Größe, auch für Familien. Eine ist belegt", informiert Altpeter. Dieser Fall habe aber nichts mit der akuten Kältewelle zu tun, sondern mit einer Zwangsräumung. Aus diesem Grund habe kürzlich auch eine Familie, die aus ihrer Wohnung raus musste, für vier Wochen eine Unterkunft der Gemeinde genutzt. Im Übrigen, betont Altpeter, würden Mitarbeiter des Riegelsberger Ordnungsamtes bei ihren Rundgängen darauf achten, ob ihnen jemand auffalle, der möglicherweise keine Bleibe hat.

"Obdachlosigkeit ist bei uns kein akutes Problem", sagt auch Bernd Bläs. Der Stadtoberamtsrat ist Leiter des Fachbereiches Zentrale Dienste/Bürgerdienste und zugleich büroleitender Beamter bei der Püttlinger Stadtverwaltung. Nach Angaben von Bläs hält die Stadt "eine kleine Wohnung in Püttlingen" für Notfälle bereit. Diese Unterkunft sei letztmals vor zwei Jahren um die Weihnachtszeit von einem Mann genutzt worden, der zuvor bei Kälte in einem Bauwagen übernachtet hatte, berichtet Bläs.

"Obdachlosigkeit ist eher ein Problem in größeren Städten. Bei uns ist es das nicht", schildert Hans Trouvain, Pressesprecher der Gemeinde Heusweiler. In Notlagen gebe es aber Reserven in gemeindeeigenen Immobilien. Diese Notunterkünfte seien einst für Asylbewerber und Aussiedler geschaffen worden, und sie wurden auch schon nach Zwangsräumungen genutzt, ergänzt Trouvain. "In diesen Wohnungen sind aber schon lange keine Menschen mehr untergebracht worden. Im Moment gibt es auch keinen Bedarf." me

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