Freibad Riegelsberg Das Nacktbaden war Nachtbaden

Riegelsberg · Um Anregungen zum Freibad ging es – einschließlich Hörfehler – am Donnerstagabend im Riegelsberger Ortsrat.

51 684 Badegäste besuchten bis Ende August das Riegelsberger Freibad (September also noch gar nicht eingerechnet). Das waren schon rund 20 000 mehr als im ganzen Jahr 2017. Das berichtete Rouven Winter vom Hallen- und Bäderbetrieb (HBB) der Gemeinde in der Ortsratssitzung am Donnerstagabend. Auf Antrag der CDU wollte sich der Ortsrat über die zu Ende gehende Freibadsaison und über Ideen und Anregungen für die nächste Saison unterhalten. Obwohl die Verwaltung dazu mitgeteilt hatte, dass der Ortsrat nicht für das Freibad zuständig sei, hörte sich Winter die Vorstellungen des Rates gerne an. „Unser Freibad ist ein Publikumsmagnet und sollte noch attraktiver werden“, begründete Gerd Neu (CDU) die Aussprache.

Um die Attraktivität zu steigern, könnte man Nachtschwimmen – einige Ratsmitglieder verstanden „Nacktschwimmen“ –, verlängerte Öffnungszeiten bis 21.30 Uhr und reduzierte Eintrittspreise ab 18 Uhr anbieten, so Neu.

Rouven Winter erklärte, dass das Freibad schon etliche „Events“ anbiete. Wie das Drachenbootrennen oder das Hundeschwimmen am Ende der Freibadsaison. Auch Mitternachtsschwimmen habe es schon gegeben. Aber: „Unser Becken ist nicht ausgeleuchtet. Das bedeutet, wir müssen zusätzliches Personal aufbieten, und die Feuerwehr muss das Becken ausleuchten, damit die Rettungsschwimmer jede Ecke einsehen können. Das ist ein immenser Aufwand.“ Und längere Öffnungszeiten anzubieten, sei schwierig: „Wir haben kein Personal, um eine Ausweitung nach hinten oder nach vorne durchzuführen“, betonte Winter. Über einen möglichen Abendtarif könnte man sich jedoch Gedanken machen. Winter: „Wir wissen, dass andere Schwimmbäder das machen, aber wir haben noch nicht ermittelt, wie viele Besucher zu welchen Uhrzeiten kommen.“

 Das „Hundeschwimmen“ nach der „Menschen-Saison“ steht am Mittwoch, 3. Oktober, von 11 bis 17 Uhr auf dem Programm.

Das „Hundeschwimmen“ nach der „Menschen-Saison“ steht am Mittwoch, 3. Oktober, von 11 bis 17 Uhr auf dem Programm.

Foto: Jörg Jacobi

Winter wies auch darauf hin, dass das Freibad nur einen Kostendeckungsgrad von 13 Prozent habe, sprich: die weitaus meisten Kosten werden aus der Gemeindekasse und damit vom Steuerzahler abgedeckt. Lukas Huwig (SPD) sagte dazu: „Trotz eines Kostendeckungsgrades von lediglich 13 Prozent ist es für uns ganz, ganz wichtig, das Freibad zu erhalten. Es bietet ein tolles Angebot.“ (Ein Schließen des Bades steht derzeit allerdings nicht zur Debatte.) Und Klaus Janke (Linke) betonte: „Das Freibad ist nicht nur eine Bereicherung für Riegelsberg, sondern für das ganze Köllertal.“ Lukas Huwig schlug vor, sich bei den Riegelsberger Vereinen umzuhören, ob diese womöglich eigene Angebote im Freibad organisieren wollen: „Wir sollten alle Ideen zusammentragen und nach Abschluss der Freibadsaison nochmal im Ortsrat besprechen.“ Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU) ergänzte, dass die Verwaltung Zahlen vorlegen solle: „Welche Mindereinnahmen gäbe es durch reduzierte Eintrittspreise? Wie sehen die Personalkosten bei längeren Öffnungszeiten aus? Was würden zusätzliche Events kosten?“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort