Nachwuchstalent vor und hinter der Kamera

Riegelsberg · In der Schule besucht Jan-Luca Blaß erst die zehnte Klasse. In der saarländischen Kinowelt ist er dabei, sich einen Namen zu machen. Seinen zweiten Film kann man am Samstag im Kino sehen. Es geht um Liebe.

Mit Omas alter analoger Kamera fing's an. Dann bekam er zur Kommunion vom Patenonkel einen Camcorder und drehte kleinere Filme mit Kumpels. Und vor zwei Jahren holte sein Kurzfilm "Flugzeuge im Bauch" den dritten Platz beim Deutschen Jugendvideopreis. Jetzt hat der Riegelsberger Nachwuchsfilmer Jan-Luca Blaß schon wieder einen Streifen gedreht: An diesem Samstag, 21. März, zeigt er sein neuestes Werk "Intelligenzallergiker" im Kino Achteinhalb , das er auf eigene Kosten angemietet hat. Filmen ist die große Leidenschaft des 15-jährigen Schülers am Saarbrücker Schlossgymnasium. Und dafür investiert er nicht nur einen Großteil seiner Freizeit, sondern auch seines Taschengelds, das er sich mit dem Austragen von Zeitungen aufbessert.

Jan-Luca ist Produzent, Drehbuchautor, Kameramann, Regisseur, Schauspieler und Cutter in einer Person und komponiert sogar die Musik selbst, die er eigenhändig am Computer einspielt. Von einigen Video-Workshops und einem Praktikum in der Landesmedienanstalt abgesehen hat er sich das meiste Handwerk autodidaktisch angeeignet - ob es nun um den Umgang mit filmfähiger digitaler Spiegelreflexkamera oder das Beherrschen einschlägiger Software wie Cubase oder Adobe Premiere geht. "Flugzeuge im Bauch" war nach einigen Fingerübungen die erste Produktion, für die er ein richtiges Drehbuch geschrieben hat.

Es folgte der Kurzfilm "Remind", ein Familiendrama mit offenem Ende. An dessen Drehbuch beteiligt war die gleichaltrige Antonia Netter, die er auch als Schauspielerin einspannte. Zusammen mit ihr hat er nun auch das 30 Seiten starke Drehbuch für "Intelligenzallergiker" verfasst, wie sein Erstling "Flugzeuge im Bauch" ein Film übers Verliebtsein. Beziehungsweise eine "klischeehafte Liebeskomödie", wie Jan-Luca selbstironisch kommentiert. Sie erzählt von dem unerfahrenen Moritz (Sebastian Meyer), der sich unsterblich in Elena (Antonia Netter) verknallt hat und bei seinem Kumpel Jason (Jan-Luca Blaß) Rat in amourösen Angelegenheiten sucht. Was der coole Jason allerdings nicht einkalkuliert hat: dass seine Ex Carmella (Sofie Köhl) Elenas beste Freundin ist und er noch Gefühle für sie hat.

An der Produktion waren rund 20 Leute beteiligt, gedreht wurde in den Sommerferien an verschiedenen Orten im Saarland. 200 Tage dauerte es vom Brainstorming bis zum fertigen Cover; der Schnitt war die "langwierigste und aufwendigste Arbeit", erzählt Jan-Luca. Auch wenn es eine No-Budget-Produktion ist: Fürs Einsingen des Titelsongs hat er den Gitarristen und Musikproduzenten Gerhard Lang verpflichtet. Und auch sonst hat der Nachwuchsfilmer professionelle Ansprüche. Nicht nur, dass er den Streifen bei sieben Wettbewerben angemeldet hat: Nach dem Abi möchte der Zehntklässler eine Filmhochschule besuchen. Die öffentliche Vorführung beginnt am Samstag, 21. März, 17.15 Uhr, im Kino Achteinhalb . Der Eintritt kostet drei Euro. Die DVD kann für acht Euro inklusive Versand bestellt werden, Kontakt per E-Mail: info.bletter@gmail.com.

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