Mundart-Trio mal nostalgisch, mal mitten aus dem Leben

Riegelsberg. "Schwätze wie änem de Schnawwel gewachs is" - das hat für die meisten Saarländer durchaus einen hohen Stellenwert. Und für das Erhalten des regionalen Dialekts, der oft aus diesem "Schnawwel" kommt, ist es auch wichtig, dass man sich mit ihm beschäftigt

Riegelsberg. "Schwätze wie änem de Schnawwel gewachs is" - das hat für die meisten Saarländer durchaus einen hohen Stellenwert. Und für das Erhalten des regionalen Dialekts, der oft aus diesem "Schnawwel" kommt, ist es auch wichtig, dass man sich mit ihm beschäftigt. Das "Dudweiler Mundart-Trio", bestehend aus Christel Lieser-Kneip, Horst Harig und Rainer Thielen, setzt sich lyrisch mit "dem Saarländischen" auseinander. Bewegende Werke ihrer Sammlungen präsentierten sie nun in der neuen Riegelsberger Reihe "Rathausgalerie für Senioren". Mal heiter, mal nachdenklich, oft nostalgisch, aber vor allem immer wieder mitten aus dem Leben gegriffen sind ihre Gedichte und prosaischen Stücke. Da war die Rede von Nachbarschaftshilfe, der Nachkriegszeit, typischen lokalen Speisen, dem allgegenwärtigen Dorfklatsch und der überregional bekannten saarländischen Mentalität. Und als Rainer Thielen ein Gedicht vortrug, das er für seine Frau geschrieben hatte, trieb es rührseligen Gemütern das ein oder andere Tränchen in die Augen. Doch trotz aller Nostalgie und aller Liebe, auch die Sozialkritik kam hier nicht zu kurz: Thielen setzt sich auch bissig mit dem Gefühl der scheinbaren Wertlosigkeit eines Arbeitslosen auseinander. Etwas einte die drei Mundart-Künstler: Bei allen Dreien wurde man an diesem Abend das Gefühl nicht los, dass sie geradezu vor liebenswerter Lebenserfahrung strotzten, und man konnte sich leicht in die Rolle eines ihrer Enkelkinder denken, das im Gras vor Oma oder Opa sitzt und gebannt an den Lippen des oder der Erzählenden hängt. Und es lächelt zufrieden. amü

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