Mit Rotznasen-Fußball acht Punkte Vorsprung

Der SV Walpershofen genießt eine Situation, die er 30 Jahre nicht mehr erlebt hat: Er ist Tabellenführer. Letztmals war das in der Saison 1977/1978 der Fall, als der Verein in der Kreisliga B Völklingen Meister wurde und in die Kreisliga A Warndt aufstieg. Dort spielt er seit 30 Jahren, stieg niemals ab und niemals auf

Der SV Walpershofen genießt eine Situation, die er 30 Jahre nicht mehr erlebt hat: Er ist Tabellenführer. Letztmals war das in der Saison 1977/1978 der Fall, als der Verein in der Kreisliga B Völklingen Meister wurde und in die Kreisliga A Warndt aufstieg. Dort spielt er seit 30 Jahren, stieg niemals ab und niemals auf. Auch vor der laufenden Saison zählte Walpershofen nicht zu den Kandidaten für die Bezirksliga-Qualifikation. Selbst als der SV erstmals die Tabellenspitze erklomm, nahm das kaum jemand ernst. Sogar nach sechs Siegen hieß es im Umfeld: "Leichtes Auftaktprogramm gehabt." Als Walpershofen dann Titelanwärter Ritterstraße mit 4:1 schlug, grantelten Besserwisser "Bei Ritterstraße hat ja auch Marco Dittgen gefehlt!" Am vergangenen Sonntag nun hat Walpershofen den SC Ay Yilidz mit 1:0 besiegt und führt die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung an. Jetzt heißt es auf einmal "Wer stoppt diesen SVW?" Walpershofen hat die Erfolge mit Rotznasen-Fußball eingefahren: frech, unbekümmert, manchmal aber auch ein wenig übermütig. Die blutjunge Mannschaft besteht fast nur aus Spielern der eigenen Jugend. Wie Maximilian Hess, der am Sonntag Saarlands besten Torjäger Lokman Sahin zur Wirkungslosigkeit verurteilte. Oder Torwart Carsten Peters, der in der 80. Minute einen Elfmeter von Sahin aus dem Winkel holte. Oder Björn Queetz, der das Goldene Tor schoss. Der einzige "alte Herr" in der Mannschaft ist Libero Lars Altpeter. Dessen Vater Rainer war 1978 Spielmacher der letzten Walpershofer Meistermannschaft. Wenn das mal kein gutes Omen ist...

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