1. FC Riegelsberg ist Masters-Sieger Mit Offensiv-Feuerwerk zum ersten Titel

Saarbrücken · Der 1. FC Riegelsberg hat erstmals das Hallen- masters gewonnen. Er setzte sich in Saarbrücken im Finale gegen den SV Dirmingen durch.

 Vor vollen Rängen kämpfen beim Masters an der Saarbrücker Sportschule Göttelborns Saskia Spies (links) und Bliesmengen-Bolchens Fabienne Hissler um den Ball. Der SV Göttelborn verlor das Gruppenspiel mit 2:3.

Vor vollen Rängen kämpfen beim Masters an der Saarbrücker Sportschule Göttelborns Saskia Spies (links) und Bliesmengen-Bolchens Fabienne Hissler um den Ball. Der SV Göttelborn verlor das Gruppenspiel mit 2:3.

Foto: Andreas Schlichter

Gut zwei Minuten vor Schluss kommt Spannung auf: Der 1. FC Riegelsberg führte im Finale des Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußball-Verbandes an der Saarbrücker Sportschule schon mit 2:0. Doch dann erzielt Caroline Salm den  1:2-Abschlusstreffer für den SV Dirmingen. Sie bringt dem Masters-Rekordsieger die Hoffnung auf den achten Titelgewinn zurück. Für eine knappe Minute. Denn der FC kontert und macht durch Sophie Quatranas Tor  91 Sekunden vor Ultimo alles klar im Duell der Regionalligisten. Nach dem 3:1 steht fest: Riegelsberg holt beim 16. Endturnier der besten saarländischen Hallenmannschaften erstmals den Titel.  Der Treffer zum 4:1 von Kathrin Theis geht im Jubel vor fast  600 Besuchern förmlich unter.

Eine FC-Spielerinnentraube feiert und tanzt ausgelassen auf dem Feld, als sich Melanie Klein von der Gruppe löst und zur Dirminger Bank aufmacht. Auf dem Weg nimmt die 35-Jährige ihre Ex-Kolleginnen tröstend in die Arme. Sieben Mal hat Klein mit dem SV Dirmingen beim Masters gewonnen, zwei Mal mit dem SV Furpach – und nun erstmals mit Riegelsberg. Es ist ihr zehnter Masters-Titel. „Einfach nur geil“, sagt Klein, während es Spielführerin Annika Scherer schwer fällt, die Freude, die ihr ins Gesicht geschrieben steht, in Worte zu fassen. „Ein toller Erfolg. Wir haben es uns verdient“, meint die 25-Jährige.

Das sieht Dirmingens Salm nicht anders: „Wir sind enttäuscht, aber Riegelsberg hat verdient gewonnen. Melanie macht halt den Unterschied“, sagt die beste Torschützin des Endturniers. Sie meint nicht zuletzt das erste Tor im Finale. Neun Minuten lang hielt SV-Torfrau Pia Trede mit ihren Paraden die Chance auf den achten Titel fest. Gegen Kleins Freistoß war sie dann machtlos – der Schuss landete exakt im rechten Winkel. Ein Distanzschuss von Scherer brachte Riegelsberg mit  2:0 in Führung.

Vor zwei Jahren war der FC ohne Tor in der Vorrunde ausgeschieden. Am Sonntag eroberte er die Mehrzweckhalle an der Sportschule quasi im Sturm. Passend zum Namen der Trainerin: Sabine Stürmer, die seit dieser Saison beim FC ist, holte mit dem SV Dirmingen sechs Titel als Spielerin. Nun bescherte ihr neuer Verein der 40-Jährigen ein 17-Tore-Feuerwerk samt Krönung mit dem Titel. Im Halbfinale hatte ihre Mannschaft den Vorjahresfinalisten 1. FC Saarbrücken II mit 4:1 besiegt. Sandra Enz, die zur besten Spielerin des Masters gekürt wurde, hatte den Torreigen eröffnet.

Das zweite Halbfinale war nichts für schwache Nerven: Titelverteidiger DJK Saarwellingen schien im Regionalliga-Duell gegen Dirmingen nach einem Fernschuss von Laurie Paczesny und dem 2:0 durch Michaela Scheid auf Finalkurs, als Salm mit ihrem Treffer gut drei Minuten vor Ende das Signal zur Aufholjagd gab. Sekunden nach dem 1:2 glich Annika Balzert aus, ehe Salm dem Wahnsinn mit dem 3:2 die Krone aufsetzte – und damit 55 Sekunden vor Schluss den  Traum der DJK Saarwellingen vom Titel-Hattrick zerstörte. Ein Déjà-vu: Im Halbfinale 2015 war Saarwellingen nach einer 2:0-Führung ebenfalls noch mit 2:3 gescheitert. Damals am 1. FC  Saarbrücken II.

Die DJK Saarwellingen siegte am Sonntag im kleinen Finale mit 4:2 gegen den FCS II. Laut Saarbrückens Ronja Karnbach kein Beinbruch: „Ziel war es von Anfang an, hier Spaß zu haben und guten Fußball zu zeigen. Das haben wir in der Gruppe gut hinbekommen. Ein Halbfinal-Aus ist nie schön, unser Auftritt an sich war aber okay.“ Die Vorrunde hatte Siege gegen den Landesligisten SV Göttelborn (1:0) und den Verbandsligisten SV Bliesmengen-Bolchen (2:0) gebracht, ehe Saarbrücken II gegen Saarwellingen mit 0:1 verlor.

Übrigens: Außenseiter Göttelborn siegte dank einem Treffer von Saskia Spies mit 1:0 gegen Titelverteidiger Saarwellingen. „Wir sind mit geringen Erwartungen hierher gekommen und waren schon froh, uns qualifiziert zu haben. Jetzt sind wir sehr enttäuscht. Nach dem Sieg gegen Saarwellingen hatten wir uns mehr ausgerechnet“, sagte Göttelborns Michelle Grewenig, die mit ihrer Mannschaft gegen den FCS II mit 0:1 und gegen Bliesmengen-Bolchen mit 2:3 verlor.

 Riesenjubel beim 1. FC Riegelsberg nach dem Titelgewinn.

Riesenjubel beim 1. FC Riegelsberg nach dem Titelgewinn.

Foto: Andreas Schlichter

In Gruppe B startete der 1. FC Riegelsberg mit dem 2:0-Erfolg gegen den Masters-Ausrichter FFC Dudweiler und dem 6:0-Sieg gegen Endturnier-Debütant SF Güdesweiler. Danach gab es eine 1:2-Niederlage gegen Dirmingen. Der SV siegte jeweils mit 3:0 gegen Landesligist Güdesweiler und Verbandsligist Dudweiler, die zum Abschluss 2:2 spielten. „Wir hätten das Ergebnis gegen die Regionalligisten vielleicht enger gestalten können, aber generell war das für uns eine Nummer zu groß“, sagte Marie Valentin von den SF Güdesweiler. Für den FFC, der als Vorjahres-Dritter enttäuschte, erzielten Sophie Ritz und Kira Roob die einzigen Turnier-Treffer. „Das war ein schlechtes Turnier von uns. Wir haben viele Fehler gemacht, die Regionalligisten eben direkt bestrafen“, sagte Trainer Vincenzo Carrera.

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