Köllertal. Mit Beginn der Winterzeit und der bereits am Nachmittag eintretenden Dämmerung steigt Jahr für Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche. Die Täter sehen Häusern und Wohnungen leichter an, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Unbeleuchtete Häuser am frühen Abend signalisieren eine "gute Gelegenheit zum Einbruch" und lösen das aus, was der Köllertaler Krimininaldienst-Leiter Jürgen Weyland einen "erhöhten Tatanreiz" nennt. Am vergangenen Wochenende kam es in Püttlingen und Köllerbach zu zwei typischen so genannten Tageswohnungseinbrüchen, bei denen Beute von erheblichem Wert gemacht wurde, vor allem Bargeld, Schmuck und Uhren. Geldkarten und elektronische Geräte verschmähten die Täter. In einem Fall wurde ein dreigeschossiges Wohnhaus in der Stadt angegangen, im zweiten ein freistehendes Einfamilienhaus in einem Wohngebiet. An beiden Adressen war niemand zu Hause. Die unbekannten Täter wählten jeweils den Weg durch rückwärtige Terrassentüren, die sich relativ leicht mit breiten Schraubenziehern aufhebeln ließen. Nach Erfahrung der Polizei wählen die Bewohner für Geld und Schmuck oft Verstecke, die auch den Tätern geläufig sind. Tiefkühlfächer im Kühlschrank, Töpfe in der Küche oder Wäschestapel im Keller sind demnach nicht "sicher", sondern, ganz im Gegenteil, besonders unsicher. Die Köllertal-Polizei riet gestern, Häuser und Wohnungen in der Abwesenheit abzusperren und alle Fenster geschlossen zu halten. Die Räume sollten zudem einen bewohnten Eindruck machen. Nachbarn sollten gegenseitig auf ihr Eigentum achten und bei Verdacht (fremde Personen und Fahrzeuge) die Polizei anrufen. Jürgen Weyland erinnert sich daran, dass solch gutes nachbarschaftliches Einvernehmen in den letzten Jahren bereits so manchen Einbruch verhinderte. In den vergangenen Tagen kam es darüber hinaus zu den ersten Diebstählen aus Fahrzeugen im Bereich von Friedhöfen. Dringender Rat der Polizei: Autos auch bei ganz kurzer Abwesenheit immer abschließen; keinerlei Wertsachen im Auto lassen oder zumindest im Kofferraum unterbringen.