Mehr „Ehrlichkeit“ in Sachen Südumgehung

Riegelsberg · Riegelsbergs Bürgermeister Klaus Häusle brachte aus dem Wirtschaftsministerium neue Informationen zur Südumgehung mit in den Gemeinderat: Derzeit würden die Unterlagen für die (vor gut drei Jahren zugesagte) Planfeststellung zusammengetragen.

Nimmt die seit 42 Jahren geplante Südumgehung jetzt endlich Fahrt auf,oder sind es wieder nur "Hasengespräche"? Im Oktober hatte die SZ über den aktuellen Stand berichtet: Es laufe die Entwurfsplanung, hieß es aus dem saarländischen Wirtschaftsministerium. Die anvisierte Trasse quere den Quellbereich des Burbaches. Eine Brücke könne das Problem lösen. Dazu müsse es zunächst eine Variantenuntersuchung inklusive Kostenschätzung geben, und man brauche ein Baugrund-Gutachten. Mit dem Bergbauunternehmen RAG müsse man reden, weil man bei den Untersuchungen des Baugrundes im Bereich der geplanten Trasse auf Spuren einstigen Kohleabbaus gestoßen sei. Auch eine Aktualisierung der "tierökologischen Erhebungen" sei noch notwendig (schon einmal war einer Trassen-Planung ein Fledemausbestand in die Quere gekommen). Die Planfeststellung - eigentlich schon für 2013 versprochen - benötige deshalb noch Zeit, hieß es.

In der Dezembersitzung des Riegelsberger Gemeinderates weckte nun Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) Hoffnungen: "Es gibt etwas Neues in Sachen Südumgehung." In einem persönlichen Gespräch mit Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke sei ihm mitgeteilt worden, dass man jetzt aktuell über die Erstellung der Planfeststellung nachdenke. "Barke hat gesagt, die Unterklagen werden derzeit zusammengestellt", so Häusle.

Stephan Müller-Kattwinkel (CDU ) nahm die Nachricht mit Skepsis auf: "Wir haben schon so oft Veröffentlichungen zu Planfeststellungs-Ambitionen gehört, das würde ganze Aktenordner füllen. Ich glaube es erst, wenn es sich konkretisiert." Und Jutta Christmann (CDU ) fragte forsch: "Was ist an dieser Ankündigung denn neu?"

Häusle erklärte, neu sei, dass erstmals klar gesagt wurde, mit der Planfeststellung werde begonnen, sobald die Gesamtfinanzierung gesichert sei. "Diese Aussage hatten wir hier noch nie", betonte Häusle. Es sei "schon ein Stück Ehrlichkeit, dass jetzt gesagt wird, es hängt ausschließlich von der Finanzierung ab."

Übrigens: Selbst wenn in 2017 mit der Planfeststellung begonnen wird: Dieses Verfahren kann sich ebenfalls noch über Jahre hinziehen.

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Auf einen Blick Riegelsberger Südumgehung: Die etwa 3,5 Kilometer lange, 7,50 Meter breite, zweispurige Straße soll (in der jüngsten Planungs-Variante) von der A 1 entlang der Holzer Straße über eine 35 Meter breite Brücke führen, die Saarbrücker Straße und Saarbahntrasse quert. Weiter geht es hinter Wolfskaul- und Hixberger Straße am Waldrand zum Schocksberg. Zwei Kreisel an der Altenkesseler Straße und der Püttlinger Straße sollen Verkehr aus Saarbrücken/Altenkessel und Püttlingen/Köllerbach anbinden. Ein drei Meter hoher Wall zwischen Trasse und der Hixberger Straße soll die Anwohner vor Lärm schützen. dg

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