Konsequenzen aus dem Hochwasser

Riegelsberg · Im Riegelsberger Rat wollten CDU und SPD das Thema Hochwasser in Walpershofen nicht öffentlich beraten. Doch der Bürgermeister sprach dann im Tagesordnungspunkt Mitteilungen zum Thema. Die Linke bemängelte, dass unter Mitteilungen keine Kritik möglich ist.

 Das Hochwasser am 23. Oktober in Walpershofen war Thema im Riegelsberger Rat. Foto: Becker & Bredel

Das Hochwasser am 23. Oktober in Walpershofen war Thema im Riegelsberger Rat. Foto: Becker & Bredel

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Gerne hätte die Linke im Riegelsberger Gemeinderat über das jüngste Hochwasser geredet, das die neue Dorfmitte in Walpershofen teilweise unter Wasser gesetzt hatte. Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) hatte die Tagesordnung der Gemeinderats-Sondersitzung auch schon um genau diesen Punkt erweitert. Doch CDU- und SPD-Fraktion spielten nicht mit.

Bernd Wegner (CDU) sagte: "Wir hatten im Vorfeld der Sondersitzung eine klare Vereinbarung zwischen allen Fraktionen, dass heute nur das Altenhilfezentrum behandelt wird (die SZ berichtete). Außerdem fehlen bei uns einige Ratsmitglieder, so dass wir das Hochwasser lieber in der nächsten Bauausschusssitzung besprechen würden." Dann dort allerdings nicht öffentlich, denn die Riegelsberger Bauausschusssitzungen werden hinter verschlossenen Türen gehalten. Auch Ingbert Horn (SPD) war für eine Vertagung: "Wir sehen keine Dringlichkeit. Es war nicht das erste Hochwasser und wird auch nicht das letzte sein."

Doch mit einem Kniff konnte Stephan Lehberger (Grüne) das Thema in die Sitzung einfließen lassen: "Die Öffentlichkeit kennt nicht unsere Beschlusslage, muss aber informiert werden. Der Bürgermeister könnte das unter dem Punkt Mitteilungen machen." Jürgen Klein (FDP) unterstützte den Vorschlag: "Ich gehe davon aus, dass der Bürgermeister über die Geschehnisse informiert ist und ein paar Worte dazu sagen kann." Das tat Klaus Häusle denn auch. Er berichtete, dass der Starkregen am 23. Oktober zu Überschwemmungen in Hilschbach und Walpershofen geführt habe.

In Hilschbach habe ein Haus aufgrund einer verstopften Drainage "unter Wasser" gestanden. In Walpershofen wurde die neue Ortsmitte völlig überflutet. Die Ursache seien verstopfte Kanalanschlüsse gewesen. Ein Stromverteiler in einem Brückenpfeiler stand unter Wasser. Das führte dazu, dass der Strom abgeschaltet werden musste und die privaten Pumpen der Bewohner am Köllerbach nicht mehr liefen.

Die Riegelsberger Feuerwehr hätte bei ihrem Einsatz bis an ihre Grenzen gehen müssen, unterstützt von der Berufsfeuerwehr Saarbrücken. Doch es habe auch Positives bei diesem jüngsten Hochwasser gegeben. So habe man erkannt, dass die Riegelsberger Feuerwehr für solche Einsätze gerüstet sei. Auch dass die neue Ortsmitte den Wassermassen Stand gehalten habe und es nur Verschmutzungen gegeben hat, bewertete Häusle als positiv.

Man werde aber Konsequenzen aus diesem Hochwasser ziehen, betonte der Bürgermeister. So werden die Stromkästen in den Brückenpfeilern höher gelegt, und die Feuerwehr habe ein Kataster erstellt, aus dem ersichtlich ist, welche Häuser über private Pumpen verfügen. "Damit man zukünftig weiß, wo man mit Aggregaten unterstützen muss", erklärte Häusle. Und es habe sich gezeigt, dass die Köllerbachrenaturierung weiter vorangetrieben werden müsse. "Denn sie bietet natürliche Regenrückhaltebecken an", so Häusle.

Zufrieden mit den Informationen war Birgit Huonker (Die Linke) nicht. "Die großen Fraktionen haben uns einen Maulkorb verpasst, denn wir haben Fragen stellen wollen. Das dürfen wir unter dem Tagesordnungspunkt ‚Mitteilungen' nicht. Das ist eine Arroganz der größeren Parteien."

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