Mangel an Betreuungsplätzen Grüne fordern Mut zu Kita-Neubau

Riegelsberg · Idee: Lücke an Betreuungsplätzen in der Gemeinde Riegelsberg soll durch Projekt im Gisorsviertel geschlossen werden.

 Bundesweit fehlen vielerorts Kita-Plätze. Dieses Problem drückt auch die Gemeinde Riegelsberg. Die Grünen im Gemeinderat fordern Mut zu einem Kita-Neubau. Möglicher Standort: das Gisorsviertel.

Bundesweit fehlen vielerorts Kita-Plätze. Dieses Problem drückt auch die Gemeinde Riegelsberg. Die Grünen im Gemeinderat fordern Mut zu einem Kita-Neubau. Möglicher Standort: das Gisorsviertel.

Foto: dpa/Soeren Stache

Riegelsberg versteht sich als attraktive Wohngemeinde vor den Toren der Landeshauptstadt. Wer bei Familien mit kleinen Kindern punkten möchte, muss genügend Betreuungsplätze anbieten. Und da hapert es. Berechnungen besagen, dass in der Kommune vier Kita-Gruppen fehlen: zwei für Jungen und Mädchen bis zu drei Jahren, zwei für über Dreijährige. Das kollidiert mit dem von Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) formulierten Anspruch, jeder Familie, die einen Platz braucht, auch einen solchen besorgen zu können.

Was also tun? Derzeit arbeitet die Verwaltung mit Übergangslösungen. Im Kinder- und Familienzentrum Ronnertswies ist eine zusätzliche Regelgruppe (für über Dreijährige) eingerichtet worden, in einem gemieteten Bungalow in der Jahnstraße eine Krippengruppe (für unter Dreijährige). Dennoch fehlen zwei weitere Gruppen. Und es braucht dauerhafte Lösungen, keine Provisorien. Da kommt es ganz gelegen, dass die Evangelische Kirchengemeinde ihren Kindergarten von der Feldstraße ins Gemeindehaus an der Kirche verlegen will. Das soll erweitert werden und so Platz bieten für eine Gruppe mehr als derzeit in der Feldstraße. Der Gemeinderat hat diesem Projekt zugestimmt (die Saarbrücker Zeitung berichtete).

Die restlichen Plätze könnten durch einen Ausbau des Kindergartens St. Elisabeth und des Kindergartens in der Ronnertswies.geschaffen werden. Jedenfalls favorisiert der Bürgermeister dieses Modell. Weitere Standorte prüfen und entscheiden muss aber der Gemeinderat. Und der hat unlängst beschlossen, eine Kita-Kommission zu bilden. Diese tagte auch bereits.

Die Grünen fordern unterdessen „Mut für einen Kita-Neubau“, wie es Gemeinderatsmitglied Hans Jürgen Marowsky formuliert. Einen möglichen Standort für einen Neubau sieht er im Gisorsviertel. Dort verfüge die Gemeinde über ein Grundstück mit entsprechendem Baurecht. Ein Neubau sei zwar mit hohen Investitionskosten verbunden, das Geld sei jedoch gut angelegt, meint Marowsky. Er geht davon aus, dass noch mehr Kleinkinder eine Kita besuchen, wenn, „wie politisch sowohl von Berlin als auch von der Landesregierung gewünscht, die Kita-Beiträge gesenkt werden sollten“.

Dabei reiche die Zahl der Kita-Plätze in Riegelsberg schon seit Jahren nicht aus. Marowsky: „Junge Familien müssen Monate lang auf einen Kita-Platz für ihr Kind warten beziehungsweise ihr Kind in einer Kita außerhalb Riegelsbergs unterbringen.“ Und das alles trotz der genannten provisorischen Lösungen in der Kita Ronnertswies und in einem Wohnhaus in der Jahnstraße.

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