Gemeinde will mehr Betreuungsplätze Kinderkrippe im Gebäude der Feuerwache?

Riegelsberg · Gemeinde Riegelsberg will mehr Plätze bereitstellen. Fraktionen schlagen auch Spezial-Container als Übergangslösung vor.

 Stephan Müller-Kattwinkel

Stephan Müller-Kattwinkel

Foto: Fredy Dittgen

Viele Kommunen haben zu wenige Kita-Plätze. Heusweiler hat mit der Einrichtung einer Kita in Lummerschied eine kurzfristige Lösung geschaffen, plant mittel- und langfristig Erweiterungen bestehender Kitas oder einen Neubau. Wie sieht es in Riegelsberg aus? Die von Kommunen geforderte Betreuungsquote von 35 Prozent ist hier nicht erreicht, sie lag im Oktober 2018 bei  28,3 Prozent.

Die Verwaltung hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, doch Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) möchte über Einzelheiten noch keine Auskünfte geben: „Wir beraten derzeit nicht öffentlich mit den Fraktionen darüber.“ Öffentliche Infos soll es dann im Gemeinderat geben – wann der wieder tagt, ist noch ungewiss. Gibt es aus den Reihen der Fraktionen Lösungsvorschläge? Stephan Müller-Kattwinkel (CDU) verweist darauf, dass die CDU den Neubau eines Kindergartens am Gisorsplatz auf den Weg gebracht habe, der jedoch frühestens in zwei bis drei Jahren bezugsfähig sein wird. Deshalb solle die Verwaltung prüfen, ob in leerstehenden Räumen oder Immobilien der Gemeinde kurzfristig Betreuungsplätze geschaffen werden können. Auch eine Containerlösung oder private Wohnflächen zu mieten könnten provisorische Alternativen bieten.

Frank Schmidt (SPD) schlägt ebenfalls vor, dass die Verwaltung kurzfristig eine oder mehrere Gruppen in gemeindeeigenen Immobilien oder ehemaligen Flüchtlingsunterkünften unterbringt. Spezielle Container neben Kindergärten aufzustellen, sei als Übergangslösung auch denkbar, sagt Schmidt. Eine langfristige Lösung sei, den Kindergarten Buchschachen weiterzubetreiben, auch nach der Fertigstellung des Neubaus im Gisorsviertel.

Hans-Jürgen Marowsky (Grüne) schlägt eine Übergangslösung in einem zu mietenden Privathaus nahe einer bestehenden Kita vor. Mittelfristig wäre eine Option, Container zu mieten, erklärt Marowsky. Langfristig müsse man abwarten, ob die neue Kindertagesstätte im Gisorsviertel genug Platz bietet, ob Buchschachen länger offen bleibt oder ob es noch einen Kita-Neubau geben muss.

Melanie Dell (FDP) schlägt vor, die bestehenden Kitas – vor allem die am Stumpen – zu erweitern. Sie unterstützt eine Idee des Bürgermeisters, übergangsweise Wohnraum zu mieten – jedoch nicht an dem von Häusle vorgeschlagenen Standort. Wo dieser ist, sagt Dell nicht. Im Gegensatz zu Ludwig Dryander (Linke) und René Selzer (AfD). Die geplanten Übergangslösungen der Verwaltung nennt Dryander „unausgegorene Hau-Ruck-Aktionen“. Vor allem das Einrichten einer Kinderkrippe im Gebäude der Riegelsberger Feuerwache lehne die Linke strikt ab. Stattdessen schlägt sie eine Kinderkrippe in der alten Schule in Walpershofen vor. Auch eine Container-Lösung im Grünen sei überlegenswert. Wichtig sei aber, dass die Provisorien nach der Fertigstellung des Neubaus im Gisorsviertel wieder wegfallen, betont Dryander.

 Frank Schmidt

Frank Schmidt

Foto: Fredy Dittgen

Wie René Selzer (AfD) sagte, sei mit einer öffentlicher E-Mail an zehn Adressaten – auch außerhalb eines Ausschusses und des Gemeinderates – auf die Möglichkeit einer Kinderkrippe im Gebäude der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg hingewiesen worden. Lärmbelästigungen im Alarmfall oder das Abstellen von kontaminierten Feuerwehrfahrzeugen nach einem Brandeinsatz schlössen ein solches Vorhaben jedoch strikt aus, das unverantwortlich sei. Besser wäre es, Container an Kindergärten aufzustellen, gemeindeeigene Immobilien zu renovieren und umzubauen und eine Gruppe in der Walpershofer Schule unterzubringen. Er schlägt auch vor, mehr Kinder bei Tagesmüttern in Kooperation mit der Jugendhilfe des Regionalverbandes unterzubringen, um vorübergehende Engpässe zu überbrücken.

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