So spielte sie auch lange Zeit die erste Geige, bis die eigene Kunst ihren eigenen hohen Ansprüchen nicht mehr genügte. "Leider unterstützt sie uns derzeit nur als Zuhörerin, wir wünschten, das wäre anders", bedauerten die Musiker-Kollegen im Laufe der Ehrung. Walter Glößner ist seit 1957 Mitglied des Kammerorchesters und somit fast ein Gründungsmitglied. Er habe das Orchester als Konzertmeister und Solist geprägt, ehe ihn die Karriere 1969 aus dem Saarland führte. Sein Wirken hat ihm dabei zuletzt das Bundesverdienstkreuz eingebracht. Seit seiner Versetzung in den Ruhestand widmet er sich wieder seinem Riegelsberger Orchester.

Auf dem Programm des Weihnachtskonzertes stand vor allem der Name Bach. Meist waren es Suiten und Sinfonien von Johann Sebastian Bach , die Orchesterleiter Ewald Becker spielen ließ, ein Stück steuerte Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel bei. Aufmerksam genoss das Publikum die gefühlvoll vorgetragenen klassischen Werke.

Die Stunde der Solisten schlug im zweiten Teil. Zunächst im Konzert für drei Violinen mit den Hauptakteuren Esra Kerber, Julia Neumann und Benedict Gundermann. Letzterer gehörte ebenso wie Violinistin Marion Holz, Yukari Boller am Violoncello und Gerhard Hellwig am Cembalo auch zu den Solisten, als der Abend mit Manfredinis Weihnachtskonzert seinen stimmungsvollen Höhepunkt fand. Die finale Melodie und der dazu gehörende Text, den Johannes Falk 1816 dichtete, ist allen bekannt, und so singen viele mit: "Oh du fröhliche!" Das Riegelsberger Weihnachtskonzert ist längst Tradition. So weiß der Vorsitzende Hans Buschauer: "Für viele von Ihnen ist der zweite Weihnachtsfeiertag schon eng verbunden mit der Erwartung auf das traditionelle Konzert unseres Kammerorchesters."