Kammerorchester begeisterte mit Passionskonzert

Riegelsberg. "Stabat Mater dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen, bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing." Das Kammerorchester Riegelsberg setzte die weltberühmte Musik der trauernden Mutter in den Mittelpunkt seines Passionskonzertes, am vergangenen Sonntag in der evangelischen Kirche in Riegelsberg

Riegelsberg. "Stabat Mater dolorosa - Christi Mutter stand mit Schmerzen, bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing." Das Kammerorchester Riegelsberg setzte die weltberühmte Musik der trauernden Mutter in den Mittelpunkt seines Passionskonzertes, am vergangenen Sonntag in der evangelischen Kirche in Riegelsberg.

Komponist starb jung

Blutjung, 26-jährig, starb 1736 der Komponist, Giovanni Battista Pergolesi, der, ähnlich wie Mozart beim Requiem, beinahe auf dem Sterbebett sein Stabat Mater im harmonischen F-Moll der Nachwelt überließ. Noch heute zählt es zu den berührendsten, viel gespielten Werken geistlicher Passionsmusik.

Dirigent Ewald Becker führt sein Kammerensemble mit leichter Hand und wohl dosierten Tempovorgaben in immer wieder neue Spannungsbögen hinein. So entsteht ein einzigartiges Klangerlebnis, perfekt angelegt zwischen mittelalterlich inspiriertem Choral, barocken Einsprengseln und einer zu Herzen gehenden Schlichtheit.

Die Sängerinnen Almut Hellwig (Sopran) und Judith Braun (Alt) zeigen in Perfektion, warum das Pergolesi-Lamento so anrührt: Mit den sensibel spielenden Streichern gelingt den zwei Frauen ein perfekter Klanggenuss - federleicht in den lyrischen Teilen, energisch in den dramatischen Duetten, bewegend gesungen, zeitlos schön, zu Tränen rührend.

Genau so, wie es der Hausherr der Kirche, Pfarrer Dr. Tobias Kaspari, bei der Begrüßung von rund 150 Zuhörern mit den Worten gefordert hatte: "Wir brauchen Formen und Farbe der Kunst, um das Evangelium sichtbar werden zu lassen." Hier ist es gelungen, auch in den einrahmenden Werken "Summa für Streichorchester" des 1935 geborenen Esten Arvo Pärt und dem unsterblichen Albinoni-Adagio in g-Moll, ein ungeheuer dichtes dreiteiliges Werk mit durchgängig schwermütig-gravitätischen Motivfolgen, das vom glänzend disponierten Kammerorchester schön interpretiert wurde.

Lang anhaltender Applaus

"Möge es zu Herzen gehen!", das hat Ludwig van Beethoven von der Musik gefordert. Hier wäre er mit dem Ergebnis zufrieden gewesen. Die Konzertbesucher auch, die am Ende mit langem, stehend gespendeten Applaus die Leistungen des Orchesters und der Solisten Hellwig, Braun, Lothar Fuhr (Orgel) und Matthias Ellinger (Solovioline) zu würdigen wussten.

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