Investor mit pfiffiger Idee gesucht

Riegelsberg · Bei der Neugestaltung des Marktplatzes ist der Stadtbalkon, ein neun mal neun Meter großer Pavillon, ein wichtiger Punkt im Gesamtkonzept. Mit einem „Interessebekundungsverfahren“ will die Gemeinde auf Investorensuche gehen.

Die Neugestaltung des Marktplatzes steht heute ab 18 Uhr wieder einmal auf der Tagesordnung des Riegelsberger Gemeinderates. Genauer gesagt geht es um ein Detail des Gesamtkonzeptes, den so genannten Stadtbalkon, der an der Ecke Rathausstraße/Saarbrücker Straße geplant ist. Bürgermeister Klaus Häusle und Zentrumsmanager Hugo Kern skizzieren den Stadtbalkon so: ein neun mal neun Meter großer Pavillon, von dem man einen Überblick über den Marktplatz hat. Im Untergeschoss wäre Platz für Toiletten, im Erdgeschoss beispielsweise für eine Gastronomie und auf dem Dach für eine Aussichtsplattform. Klar ist: Dieses Vorhaben wird nur umgesetzt, wenn sich ein Investor findet. Und nach diesem soll nun offensiv gesucht werden - mit Hilfe eines "Interessebekundungsverfahrens", wie Häusle informiert. Dazu habe das Büro des Zentrumsmanagers, die Kernplan GmbH, eine Projektskizze entworfen, die heute Abend im Rat vorgestellt wird.

In der Beschlussvorlage für die Ratssitzung ist zu lesen, dass der Stadtbalkon im Gesamtkonzept einen "städtebaulich-strategisch wichtigen Ort besetzt". Und ein besonderer Standort brauche eine besondere Nutzung. Deshalb werde ein Investor gesucht, "der ein pfiffiges und zukunftsfähiges Nutzungskonzept" vorlegen kann. Häusle sagte auf SZ-Anfrage, eine gastronomische Nutzung des Stadtbalkons sei eine Variante, aber kein Muss. Wichtig sei auch ein attraktives Äußeres, ein architektonisch anspruchsvolles Bauwerk solle entstehen. Ein Investor habe die Möglichkeit, das Gelände von der Gemeinde zu kaufen oder eine Erbpachtlösung zu wählen, sagte Häusle. Die Neugestaltung des Riegelsberger Zentrums hatte mit dem "Anbaggern" am 29. November vergangenen Jahres begonnen. Zunächst baut die Saarbrücker Firma Kempf eine neue Stützmauer, die den Marktplatz zur Saarbrücker Straße/Bundesstraße 268 und den Saarbahngleisen hin abgrenzt. Außerdem werden Versorgungsleitungen verlegt. Diese Gewerke sollen bis März/April erledigt sein. Häusle geht davon aus, dass die Arbeiten im Bereich Marktplatz, Marienstraße, Rathausstraße im Frühjahr 2016 abgeschlossen sind. Dafür sind Kosten von 1,95 Millionen Euro veranschlagt. Bund, Land und Gemeinde übernehmen jeweils ein Drittel.

Nach Häusles Vorstellungen soll der Marktplatz zum "Wohnzimmer von Riegelsberg " werden, also zum Ort, an dem sich Menschen gern aufhalten, wo Markt und Kirmes stattfinden, wo aber auch geparkt werden darf - also auch zum Platz, der die anliegenden Geschäfte, Gastronomen , Praxen und Büros stärkt. Etwa 15 Parkplätze werden wegfallen, die verbleibenden rund 55 werden neu angeordnet.

Der Platz erhält einen neuen Belag, alle begehbaren Flächen sollen mit Betonsteinen eben gestaltet werden. Vor den Restaurants und Cafés entstehen größere Flächen, die für Außengastronomie genutzt werden können. Die Treppe zur Rathausstraße hin wird so angelegt, dass sie künftig auch Menschen mit Kinderwagen, mit Rollator oder im Rollstuhl gerecht wird. Und gleich nebenan soll der Stadtbalkon zum Blickfang werden.

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