Kirche Neupriester Primiz In Innsbruck reifte der Entschluss
Riegelsberg · Am Sonntag feiert Florian Dienhart in der Pfarrkirche St. Matthias seine erste Messe, die so genannte Primiz.
Was ist ein Propädeutikum? Florian Dienhart schmunzelt: „Eine Art wissenschaftlicher Vorkurs mit Sozialpraktikum, für angehende Theologiestudenten verpflichtend.“ Dienhart, gebürtiger Riegelsberger vom Jahrgang 1991 und frisch geweihter Priester, absolvierte diesen Vorkurs direkt nach seinem Abitur 2009 an der Saarbrücker Marienschule. „Natürlich habe ich mir vorher schon Gedanken über den Priesterberuf gemacht. Ich war ja schon früh Messdiener, und meine Mama war Küsterin“, sagt Dienhart im SZ-Gespräch.
Richtig gereift, „so peu à peu“, sei der Entschluss dann erst im Studium im österreichischen Innsbruck: „Dort bin ich mehr und mehr in die kirchliche Arbeit hineingewachsen.“ Sein Theogiestudium am Priesterseminar Trier fand er spannend. Was lernt man dort? „Zum einen gibt es den großen Bereich der wissenschaftlichen Theologie. Zum anderen wird viel Wert auf die Praxis gelegt.“ Priester müssten ja beispielsweise nicht nur lernen, wie man möglichst fesselnd predigt, sondern sich auch mit den Mitteln der Gesprächsführung vertraut machen, in der Seelsorge mit kranken, sterbenden oder Menschen in seelischen Notlagen, betont der Neupriester. Seine theologische Abschlussarbeit hat Dienhart dem Thema „Gewissensfreiheit und Fraktionszwang in der Politik“ gewidmet. Wieder schmunzelt er: „Ein sehr zeitgemäßes Thema, passend zur Bundestags-Abstimmung über die Ehe für alle. Aber die Politik hat mich, neben der Theologie, schon immer interessiert.“
Seinen großen Tag hat der junge Mann bereits hinter sich, die Priesterweihe im Trierer Dom mit zwei Kommilitonen in der vorigen Woche: „War sehr aufregend, ein besonderer Moment. Der Bischof hat gut gepredigt und uns viel Mut gemacht.“ Und so freut sich Dienhart auf die bevorstehenden Herausforderungen seiner ersten Kaplansstelle in Saarburg, die er im August antritt: „Hab ja bereits während des Studiums Erfahrungen als Diakon in einer Pfarreiengemeinschaft in Koblenz gesammelt“, sagt er. Vor dem Wechsel wartet auf den Neupriester, seine Familie, Freunde und seine Heimatgemeinde St. Josef Riegelsberg ein besonderes Ereignis: An diesem Sonntag, 16. Juli, ab 10 Uhr, feiert Dienhart mit befreundeten Priestern und Kommilitonen aus dem Seminar seine erste Eucharistiefeier als Geistlicher, die Rede ist von Primiz (lateinisch Prima missa, erste Messe). Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang im Pfarrheim St. Josef statt. Der Tag wird mit einer Andacht um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef beschlossen, bei dem der junge Priester den Teilnehmern seinen einzelnen Primizsegen erteilt, im Gegensatz zum Morgengottesdienst mit dem allgemeinen Segen für die ganze Gemeinde.