Riegelsberg Wehrführer: im Ernstfall schlechte Warnung

Riegelsberg · Ortsrat Riegelsberg fordert den Gemeinderat auf, Geld für moderne Sirenen im Haushalt bereitzustellen.

 Gemeindewehrführer Volker Klein

Gemeindewehrführer Volker Klein

Foto: Thomas Schmidt/Feuerwehr

Werden die Menschen in Riegelsberg und Walpershofen rechtzeitig alarmiert, falls es zu einer Katastrophe kommen sollte? Das wollte der Riegelsberger Ortsrat auf Antrag der CDU von der Gemeindeverwaltung wissen. „Im Hinblick auf das, was im Ahrtal passiert ist, habe ich dieses Thema auf die Tagesordnung gebracht“, begründete Jutta Wegner (CDU) ihren Antrag.

Gemeindewehrführer Volker Klein beantwortete in der jüngsten Ratssitzung die Fragen: Ein von der Gemeindeverwaltung in Auftrag gegebenes Brandschutzgutachten habe ausgewiesen, „dass die Bevölkerung in der Gemeinde bei außergewöhnlichen Ereignissen aufgrund mangelnder Technik nicht ausreichend gewarnt werden kann“, sagte Klein. In der Gemeinde gebe es fünf funktionsfähige Sirenen: drei in Riegelsberg, zwei in Walpershofen.  Damit sei die Alarmierung der Feuerwehr und die Warnung der Bevölkerung auch sichergestellt, doch bei diesen Sirenen handele es sich um sogenannte Tellersirenen, eine veraltete Technik also. Deren „Durchdringungskraft“ sei bei der heutigen Gebäudebauweise nicht mehr ausreichend, heißt es im Brandschutzgutachten. Denn Tellersirenen sind weder notstromversorgt, noch verfügen sie über Durchsagemöglichkeiten. „Die Sirenenalarmierung in Riegelsberg ist reine Brandalarmierung. Der Bevölkerungsschutz wurde komplett zurückgebaut“, sagte Klein. Zwei Sirenen – in der Kurze Straße und in der Ellerstraße – seien abgebaut und nicht mehr ersetzt worden. Und wie Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU) ergänzte, ist nur eine einzige Sirene (in der Walpershofer Kurzenbergstraße) auf dem technisch neuesten Stand. „Sie bietet auch bei Stromausfall die Möglichkeit, Alarm zu schlagen, auch Sprachdurchsagen sind hier möglich“, sagte Walter. Volker Klein wagte eine düstere Prognose: „Wir werden darauf zusteuern, dass wir einen Stromausfall bekommen. Es wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen, ob das Stromnetz in Deutschland die Belastung aushält.“ Eine technische Nachrüstung des Alarmierungssystems in der Gemeinde sei deshalb dringend notwendig, betonte Klein. Dank eines Sirenenförderprogramms des Bundes, das auch noch 2022 gültig ist, bestehe die Möglichkeit, förderungsfähige Sirenen zu errichten, beziehungsweise veraltete Sirenentechnik zu ersetzen. Deshalb sollte die alte Technik ersetzt und zusätzliche Sirenen aufgestellt werden, meint Klein. Der Gemeinderat solle dafür Geld im Haushalt bereitstellen, fordert der Ortsrat einstimmig.

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