Im Hause Nill liegt der Ursprung

Riegelsberg · Detlev Nill und sein Sohn Philipp, Klaus Peter Federspiel, Sergio Parra, Georg Eiden und Christian Koch bilden die Band Riegelsberg Süd. Sie spielen eigene Stücke. Alle mit deutschen Texten, die Federspiel liefert.

Riegelsberg Süd ist soziales Engagement wichtig. Konzerte für Obdachlose in Saarbrücken und in der Jugendstrafanstalt in Ottweiler sind in Vorbereitung. Gerd Heger stellte die Band in der Reihe "Song & Talk" im Hotel Kaiserhof vor. In der Breite 63 in Malstatt sind sie regelmäßig zu Gast, und in Riegelsberg kennt man sie sowieso. Der Fan-Kreis wächst. "Riegelsberg Süd spricht sich herum. Anfangs kamen nur Freunde und Bekannte, jetzt kommen Fremde", meint Bassist Detlev Nill.

Musik machen bedeutet für die Bandmitglieder: Jux und Dollerei, Lebensgefühl und Leidenschaft. "Man erschafft was, bringt es rüber, und die Leute pfeifen mit", fasst Klaus Peter Federspiel zusammen. Der Sänger liefert die Texte. Erinnerungen an die Kindheit, Sozialkritik, Impressionen, die Assoziationen beim Zuhörer freisetzen, oder auch Geschichtenlieder. Viele der Lieder hat Federspiel, lange bevor es Riegelsberg Süd gab, geschrieben und zur Gitarre vorgetragen.

Mit der Band sind sie neu arrangiert worden, als Samba, Blues, Bossa-Nova, Reggae, Deutschrock oder Latinrock. Dafür, dass jeder Titel sitzt und vom Vorspiel bis zum Ausklang alles aufs i-Tüpfelchen stimmt, sorgt Musikprofi Sergio Parra (Saxophon). Von der ersten Idee bis zur Spielreife vergehen oft Monate, manch ein Lied verändert sich. 23 Songs, zweieinhalb Stunden Programm umfasst das Repertoire. Lauter eigene Stücke. Alle mit deutschen Texten. Typisch für Riegelsberg Süd sei der Rhythmenwechsel, so die Bandmitglieder.

Im Hause Nill in der Mozartstraße liegt der Ursprung der Band. Sohn Philipp klapperte schon als Kleinkind mit dem Breilöffel rhythmisch zum Radio. Mittlerweile ist er 19 und sitzt am Schlagzeug. Vater Detlev Nill (64) entdeckte über den Sohn sein Faible für Musik. Mit 56 ging er bei Jörg Jenner in die Lehre. 2009, bei einer Vernissage im Riegelsberger Rathaus, wo Federspiel für die musikalische Umrahmung sorgte, kam die Idee zur Band-Gründung. Die Gitarristen Georg Eiden, ebenfalls Riegelsberger, und Christian Koch aus Heusweiler gesellten sich später dazu.

Proben im Heizungskeller

Der Name Riegelsberg Süd entstand auf die Schnelle vor dem ersten Auftritt. Das Provisorium wurde zum Markenzeichen. Andere Bands hätten schließlich auch den Proben-Ort als Namen genommen, man nehme nur "Chicago", meint Nill Junior. Im Heizungskeller rund um den Brenner wird geprobt. Wenn die Sechs komplett sind, kann es schon mal heiß hergehen. An der Tür hängt ein Plakat, das den "Spielplatz" von U 2 zeigt. Drinnen sieht es so ähnlich aus wie auf dem Plakat. Nur kleiner. Holzverkleidung rundum, wohnlich und schalldicht. Etwas Teppich am Boden. Zeitungsartikel und Konzert-Plakate hängen an den Wänden. Jazziges wie "Balu Bär" entstand hier im Keller, ebenso die Erkennungsmelodie "Laaf Laaf Laaf" im Rock'n'Rollschritt und "Schach matt", was der Riegelsberger Schachclub siegesgewiss bundesweit beim Einzug zu Turnieren spielt. Donnerstags geht es zur Sache. Demnächst wollen sie raus ins Studio. Drei, vier Lieder will Riegelsberg Süd aufnehmen und eine Demo-CD ans Radio geben. "Wenn wir Glück haben, werden wir gespielt", sagt Detlev Nill.

Nächster Auftritt: Samstag, 25. Januar, 20 Uhr, in der Breite 63 in Malstatt.

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