Harter Kampf um die Eigenständigkeit

Riegelsberg. Der TV Hilschbach wurde am 14. April 1912 im damaligen Saal Weber gegründet. Zum ersten Vereinsvorsitzenden wurde Fritz Walter gewählt, es folgten Karl Scherer (1914-1927), Ludwig Klein (1927-1939), erneut Karl Scherer (1957-1959), Alois Staudt (1959-1966), Werner Klein (1966-1994), Birgit Alt (1994- 1996) und seit 1996 Alois Junk

Riegelsberg. Der TV Hilschbach wurde am 14. April 1912 im damaligen Saal Weber gegründet. Zum ersten Vereinsvorsitzenden wurde Fritz Walter gewählt, es folgten Karl Scherer (1914-1927), Ludwig Klein (1927-1939), erneut Karl Scherer (1957-1959), Alois Staudt (1959-1966), Werner Klein (1966-1994), Birgit Alt (1994- 1996) und seit 1996 Alois Junk.Die Weltkriege warfen den jungen und erfolgreich gestarteten Verein weit zurück. So ließen alleine im Ersten Weltkrieg 20 junge Turner ihr Leben.

Schon 1921 gründete der TV eine Turnabteilung für Frauen und Mädchen, ehe man 1922 die erste Vereinsfahne feierlich einweihte. 1928 zog der TV in den neu erbauten Saal Feld ("Weißes Rössl"), 1930 kaufte er ein Gelände Ecke Goethestraße/Herderstraße zum Bau eines eigenen Sportplatzes. Dieser Sportplatz wurde 1933 eingeweiht, doch als Hilschbach 1938 seine Selbstständigkeit verlor, wurde der Platz an die Gemeinde Riegelsberg verkauft.

Mit der Gemeinde war in dieser Zeit nicht gut Kirschen essen. Während im Vereinsprotokoll betont wurde, dass die Gemeinde verpflichtet sei, den Platz stets in spielfähigem Zustand zu erhalten, ging der Kaufvertrag auf diesen Passus gar nicht ein. Der Sportplatz verfiel. Auch 1957 gab es Ärger mit dem Rathaus, als der TV Hilschbach neue Turngeräte benötigte. Die Gemeinde lehnte die Anträge ab und empfahl dem TV stattdessen, sich dem TuS Riegelsberg anzuschließen.

Die Vertreter des TV Hilschbach bestanden jedoch auf der Eigenständigkeit und einer eigenen Tradition im Ortsteil Hilschbach. Weil die Gemeinde nicht half, leistete der Nachbarverein TV Pflugscheid Unterstützung. Mit der Gemeinde verhandelte der TV Hilschbach im gleichen Jahr über einen Ersatz für den alten Sportplatz. Doch jetzt erst erschien es den Turnern so, dass man sie 1938 übers Ohr gehauen hatte. Der Vorsitzende Karl Scherer trat aus Enttäuschung zurück.

1961 beantragte der Verein den Bau einer Sporthalle im Ortsteil Hilschbach. Die Sportplanungskommission stellte Zuschüsse in Aussicht und die Mitgliederzahl wuchs stark an. Jahrelang tat sich aber nichts in Sachen Hallenbau, so dass man beim TV Hilschbach die Nase langsam voll hatte und 1966 in Eigenregie einen Übungsraum plante. Der Vorsitzende Werner Klein stellte Gelände und Gebäude zur Verfügung, Karl-Heinz Kuhn erarbeitet die Pläne. Doch dann rührte sich die Gemeindeverwaltung und beschloss den Bau einer Turnhalle in der Ellerstraße, 1971 wurde sie eingeweiht. Der rührige Vorsitzende Werner Klein ging 1994, nach 38-jähriger Vorstandsarbeit, in den Funktionärsruhestand. Mit Birgit Alt wurde erstmals eine Frau an die Vereinsspitze gewählt.

In den vergangenen Jahrzehnten hat der TV sein Sportangebot gewaltig erweitert. So wurde etwa 1982 die Abteilung Leichtathletik, 2002 die Sparte Hobbyfußball und 2011 die Abteilung Sportakrobatik gegründet. Geführt wird der TV Hilschbach von Alfons Junk, Stellvertreter ist Dieter Degen.

Auf einen Blick

Unter dem Motto "Eine Reise um die Welt" feiert der TV Hilschbach am kommenden Samstag, 22. September, ab 16 Uhr in der Riegelsberghalle sein 100. Jubiläum. Die Feier beginnt mit Kaffee und Kuchen. Es folgen Grußworte (unter anderem vom Schirmherrn Bürgermeister Klaus Häusle und vom Präsidenten des Saarländischen Turnerbundes Dr. Kurt Bohr) und Ehrungen langjähriger Mitglieder. Eine besondere Auszeichnung erhält der Verein durch Ministerin Monika Bachmann, die die Ehrenplakette des Bundespräsidenten überbringen wird. Eine Tombola (ab 20 Uhr) beschließt die Jubiläumsfeier. dg

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