Ehejubiläum Seit 70 Jahren glücklich verheiratet

Riegelsberg · „Ich habe mit meinem Mann das ganz große Los gezogen“, schwärmt Mathilde Maximini. Wer nun meint, die Riegelsbergerin sei frisch verliebt, der irrt. Verliebt ist die 89-Jährige zwar, aber nicht mehr frisch, sondern seit über 70 Jahren.

 Mathilde und Hans Maximini feierten Gnadenhochzeit.

Mathilde und Hans Maximini feierten Gnadenhochzeit.

Foto: Monika Jungfleisch

Kürzlich feierte das Ehepaar Hans und Mathilde Maximini, nach 70 Ehejahren,  Gnadenhochzeit. Kennengelernt haben sie sich 1947. Ma­thilde arbeitete nach dem Krieg zwei Jahre als Haushaltshilfe auf einem Bauernhof in Enkenbach. In dieser Zeit zog die Familie von Hans in Riegelsberg in die Nachbarschaft von Mathildes Elternhaus an der Wiesenstraße. Als sie wieder nach Hause kam, schwärmte die ältere Schwester Rosa vom „lieben Nachbarsjungen“, und Mathilde konnte ihr nur Recht geben: „Wir gingen ein paar Mal aus, gingen tanzen zum ‚Schimmel-Fritz‘ und zum ‚Meier-Fritz‘, zwei damals beliebte Tanzlokale in Riegelsberg, und spazierten viel durch den Wald,“ erinnert sich die gelernte Weißzeugnäherin.

„Ich war auf den ersten Blick verliebt“, sagt Hans Maximini. Im August 1949 wurde geheiratet – noch ganz bescheiden im Elternhaus von Mathilde, wie das nach dem Krieg Usus war. „Zur Hochzeit bekamen wir damals zum Beispiel Handtücher, Geschirrtücher und einen Kuchenheber aus Plastik geschenkt. Dieses blaue Unikum hat bis heute überlebt und wird immer wieder gerne bei Feierlichkeiten präsentiert.“ Man zog in eine Ein-, dann eine Zwei-Zimmer-Wohnung und sparte eisern, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

„1957 war essoweit. Wir zogen in unser Haus in der Überhofer Straße. Es war zwar erst zu drei Vierteln fertig, aber für uns und unsere beiden Kinder Alfred und Christa war das ein Paradies. Endlich ein richtiges Bad.“ Bis heute fühlen sich Mathilde und Hans Maximini in ihrem Haus wohl, genießen den Garten, den beide mit Hingabe zu einer blühenden Oase für Vögel und Insekten gestaltet haben. „In all den Jahren haben wir immer zusammengehalten, uns Liebe und Achtung geschenkt, haben viel zusammen geackert, aufgebaut, waren immer mit dem Erreichten zufrieden“, sagt der gelernte Dreher, der bis zur Rente 1988 stolze 47 Jahre ununterbrochen gearbeitet hat. Unterstützt hat Mathilde ihren Hans auch im Natur- und Vogelschutzverein, den er mitgegründet und über 30 Jahre geführt hat.

„Klar gab es bei uns auch mal Streit,“ sagt er, „aber wir waren nie über Nacht im Clinch, wir haben uns immer schnell versöhnt.“ Für die nächsten Jahre wünschen sich beide noch viel Gesundheit und weiterhin so viel Harmonie. „Denn das ist doch das Wichtigste im Leben.“

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