Große Verunsicherung an der Zapfsäule

Köllertal. Seit Februar ist ein neuer Kraftstoff namens E 10 an Tankstellen zu haben. Er enthält bis zu zehn Prozent Ethanol. Allerdings ist nicht jedes Auto für diesen Sprit geeignet. Viele Autofahrer sind verunsichert und tanken lieber das teurere Super. Wir haben im Köllertal nachgefragt, wie die Bürger mit der Situation umgehen

Köllertal. Seit Februar ist ein neuer Kraftstoff namens E 10 an Tankstellen zu haben. Er enthält bis zu zehn Prozent Ethanol. Allerdings ist nicht jedes Auto für diesen Sprit geeignet. Viele Autofahrer sind verunsichert und tanken lieber das teurere Super. Wir haben im Köllertal nachgefragt, wie die Bürger mit der Situation umgehen. "Ich darf leider kein E 10 tanken", sagt Gabi Weisgerber aus Köllerbach. "Ich habe zweimal nachgefragt, aber mein Auto verträgt den neuen Kraftstoff nicht. Da Super immer teurer wird, würde ich gern E 10 tanken."Anders sieht das Hans Edmund Schwan aus Riegelsberg: "Mein Auto würde E 10 vertragen, das habe ich im Internet nachgeschaut. Da aber die Langzeitverträglichkeit noch nicht geklärt ist, tanke ich das nicht. Ich weiß ja nicht, wie die Maschine auf Dauer darauf reagiert." Ute Hertel aus Riegelsberg ist dem neuen Kraftstoff gegenüber auch eher skeptisch. "Aus dem Bauch heraus tanke ich kein E 10. Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei. Ehrlich gesagt habe ich mich auch noch gar nicht darüber informiert. Außerdem habe ich gehört, dass sich der Sprit schneller verbraucht, und dann kommt es bei den fünf Cent Preisunterschied zum Super aufs Selbe raus", meint die 56-jährige Verkäuferin.

Ein anderes Problem sieht Martin Gulle (45) aus Riegelsberg bei dem neuen Kraftstoff. Zwar könne sein 15 Jahre altes Auto den Kraftstoff vertragen, und daher würde er ihn auch tanken, aber der selbstständige Garten- und Landschaftsbauer denkt mit Unbehagen an seine Maschinen. "Niemand hat bei der Einführung dieses Kraftstoffes daran gedacht, dass auch Kettensägen, Rasentraktoren, Rasenmäher oder ähnliches mit Normalbenzin oder Benzingemisch laufen. Ich bin gerade dabei, mich beim Hersteller zu informieren, ob die Maschinen E 10 vertragen, aber bisher konnte mir keiner versichern, dass das geht."

Widersprüchlich wurde Daniela Cervenka in Bezug auf E 10 beraten. "Beim ADAC wurde mir gesagt, dass mein Auto kein E 10 vertragen könne. Das hat mich ziemlich aufgeregt, weil es noch recht neu ist und trotzdem nicht darauf ausgelegt sei. Ich habe mich daher bei meinem Händler beschwert und habe doch noch mal beim Hersteller nachgefragt. Da wurde mir dann gesagt, dass ich es doch tanken kann", erzählt die Riegelsbergerin, die selbst an einer Tankstelle arbeitet. "Besonders ältere Menschen sind mit der Frage überfordert, was sie nun tanken dürfen." bub

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