Größerer Abstand für Windräder?

Regionalverband · Auf der Tagesordnung des Regionalverbandes für 2015 stehen wichtige Themen. Etwa die umstrittenen Standorte für Windräder, der Umzug des Sozial- und Jugendamts und der Ausbau von Kinder-Krippen.

 Heiße Diskussionen über Windräder wird es 2015 im Regionalverband geben, auch im Köllertal. Archivfoto: Weigel/dpa

Heiße Diskussionen über Windräder wird es 2015 im Regionalverband geben, auch im Köllertal. Archivfoto: Weigel/dpa

Die Windkraft war eines der bestimmenden Themen des vergangenen Jahres. Das wird auch 2015 so sein. Im Juni soll der Kooperationsrat des Regionalverbandes endgültig beschließen, wo Windräder aufgestellt werden dürfen. Ende März soll der Plan offengelegt und bis Mai in den zehn Kommunen darüber diskutiert werden.

Nach einem Gutachten soll nun der Abstand der Windräder zur Wohnbebauung von ursprünglich geplanten 650 Metern auf 800 Meter steigen. 16 bis 20 Windräder könnten dann noch im Regionalverband aufgestellt werden, die Zahl der geeigneten Gebiete für Windräder sinkt auf acht. Wenn sich eine oder mehr Kommunen dagegen aussprechen, habe der Kooperationsrat das letzte Wort, teilt der Regionalverband mit. Dort ist auch eine Mehrheitsentscheidung möglich.

Amts-Mitarbeiteiter ziehen um

2014 formierte sich Protest gegen Windräder zum Beispiel in Riegelsberg, Holz und Eiweiler (wir berichteten). Der Püttlinger Verwaltung wäre dagegen eine Art Sonderregelung für die Beibehaltung des 650-Meter-Abstandes ganz recht, damit die Möglichkeit für Windräder am Dickenberg (nördlich der Solaranlage) und am Mathildenschacht (an der Gebiets-Grenze zu Völklingen und Bous) erhalten bleibt.

Die Regionalversammlung muss 2015 auch entscheiden, wohin die Mitarbeiter des Sozialamts (bisher Schlossplatz Saarbrücken) und des Jugendamts (bisher Heuduckstraße Saarbrücken) ziehen. Die Gebäude müssen nach Angaben des Regionalverbandes dringend saniert werden. Der neue Standort ist aber noch offen. Im Gespräch seien - wiederum in Saarbrücken - das Eurobahnhof-Gelände und das Areal der alten Becolin-Fabrik in der Mainzer Straße.

Der Völklinger Norbert Degen, Mitglied der SPD-Fraktion in der Regionalversammlung, hatte vorgeschlagen, die Ämter könnten doch nach Völklingen umziehen. Das sah Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ) aber sehr skeptisch. Es soll auch Widerstand in der SPD-Fraktion geben.

Das Haus in der Heuduckstraße habe der Regionalverband gemietet, die Gebäude in der Talstraße seien Eigentum des Regionalverbandes, erklärt Lars Weber von der Pressestelle. Wie diese nach der Sanierung genutzt werden, ist derzeit noch offen.

In diesem Jahr will der Regionalverband auch mit der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts beginnen, das die Regionalversammlung verabschiedet hat. Die Kosten für die Erstellung des Konzeptes waren zu 80 Prozent aus den Steuereinnahmen von Bund und Land finanziert worden, sagt Weber. Der Energieverbrauch in den Schulen und Verwaltungsgebäuden soll durch weitere Sanierungen gesenkt werden. Hier setze der Regionalverband auf Zuschüsse aus Förderprogrammen von Bund und Land. Über jede einzelne Maßnahme muss die Regionalversammlung entscheiden. Weitere Ziele des Konzepts sind, erneuerbare Energien auszubauen und den Ausstoß von Kohlendioxid deutlich zu senken.

2015 will der Regionalverband auch die grenzüberschreitende "Wirtschaftsregion Saarbrücken" stärken und die Aktivitäten bündeln. Dazu gehört die neue Internetseite www.wirtschaftsregion-saarbruecken.de . Der Internetauftritt soll auf die Partner in Lothringen ausgeweitet werden. Ziel ist es, die Region grenzüberschreitend zu vermarkten.

Pflegefamilien gewinnen

Schließlich fördert der Regionalverband auch in diesem Jahr den Krippenausbau und investiert 1,5 Millionen Euro in den Umbau der Gemeinschaftsschule Ludwigspark zur dann dritten echten weiterführenden Ganztagsschule. Der Regionalverband will zudem mehr Pflegefamilien gewinnen. Sie müssen bereit sein, ein Kind aufzunehmen, das aus schwierigen Familienverhältnissen kommt. Außerdem ist diese Unterbringung für den Regionalverband billiger als eine Jugendhilfe-Einrichtung.

Zum Thema:

Hintergrund Stellenabbau: Der Regionalverband hat sich zum Ziel gesetzt, 58 Stellen bis 2018 zu sparen - ausgehend von den rund 1150 Stellen im Jahr 2013. Allerdings stehe die Verwaltung vor dem Problem, oft neue Stellen wegen steigender Fallzahlen und Bundesgesetze schaffen zu müssen, erklärt Lars Weber von der Pressestelle. Davon betroffen sei zum Beispiel das Sozialamt . sm

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