Ging beim Flyer was schief oder eher beim Brief?

Riegelsberg · In harschen Worten kritisiert Michael Manthey für Jochems Kneipe, das Kulturamt habe beim Riegelsberger Marktfest Programm-Flyer entfernen lassen. Bürgermeister Häusle zeigt sich verwundert und betont, dass an der Sache nicht das Geringste dran sei.

Für Irritationen sorgt derzeit ein in Riegelsberg verbreiteter "Offener Brief", der insbesondere das Kulturamt der Gemeinde kritisiert. Es geht dabei um den jüngsten Riegelsberger Herbstmarkt, bei dem an jenem Sonntag an verschiedenen Ständen das Konzertprogramm von Jochems Kneipe ausgelegen hatte. Michael Manthey, der die Öffentlichkeitsarbeit von Jochems Kneipe unterstützt, erhebt den Vorwurf, dass eine Mitarbeiterin des Kulturamtes - das bekanntlich selbst Konzerte ausrichtet - die Flyer wieder eingesammelt habe. Die Kritik läuft in diesem Zusammenhang auch darauf hinaus, dass die öffentliche Hand privaten Kulturschaffenden in manchen Bereichen unnötig Konkurrenz mache ("Rock- und Popveranstaltungen im Rathaus müssen nicht sein").

Bürgermeister Klaus Häusle erklärte dazu, dass die Gemeinde keineswegs dafür gesorgt habe, dass die Flyer wieder weggeräumt werden, worin er schon deshalb keinen Sinn sehen würde, weil er ja ganz ausdrücklich sehr froh über alle kulturellen Angebote in Riegelsberg sei - auch über die Konzerte in Jochems Kneipe wie auch über die Veranstaltungen im Elch und in der Kemenate oder an anderen Spielorten. Eine Mitarbeiterin des Kulturamtes, die nach eigenem Bekunden selbst hin und wieder in Jochems Kneipe geht, habe lediglich ein Programm für den eigenen Bedarf mitgenommen - wozu die Flyer ja auch ausgelegt wurden.

Gemeinde vermittelt Spielorte

Bürgermeister Häusle weist zudem darauf hin, dass das Kulturamt sogar die Adressen von Jochems Kneipe und vom Elch an Bands weitergebe, die Anfragen an die Gemeinde richten, für die aber der Rathaussaal keine geeignete Spielstätte biete. So habe das Kulturamt zum Beispiel vor etwa einem Jahr Jochems Kneipe bei der Band Honey Creek ins Gespräch gebracht und gerade aktuell - wie auch den Elch - bei der Berliner Band "Flash Experience"; in der Antwort an das Band-Management heißt es unter anderem: "… vielmehr wäre es [ein Konzert] bei anderen Lokalitäten deutlich besser anzubieten und zu vermarkten. In unserem Ort wird dieses Angebot von den unten angegebenen Gaststätten sehr gut abgedeckt", dann folgen die Anschriften von Jochems Kneipe und vom Elch. Des Weiteren habe man zum Beispiel auch gerne eine Veranstaltung des Kulturvereins Heusweiler (Konzert des Jugend-Jazzorchesters) in der Riegelsberger Wochenpost angekündigt, obwohl am gleichen Tag ein Konzert der Gemeinde Riegelsberg auf dem Plan stand - heißt: die kulturellen Veranstaltungen selbst sind wichtiger als Konkurrenzdenken.

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