Gemeinsam für Flüchtlinge

Riegelsberg · 150 Flüchtlinge, ausschließlich aus Syrien, leben derzeit in der Gemeinde Riegelsberg – auf 45 Wohnungen verteilt. Für dieses Jahr rechnet Bürgermeister Klaus Häusle mit weiteren 150 bis 200 Neuankömmlingen.

 Bürgermeister Klaus Häusle (links) mit dem Team der Riegelsberger Verwaltung, das sich um Flüchtlinge kümmert: Christian Schell, Asso Al-Jaaf, Kevin Wagner, Lukas Grün, Manfred Flock und Jürgen Webel (von links). Jens Bauer fehlte beim Fototermin. Foto: Iris Maurer

Bürgermeister Klaus Häusle (links) mit dem Team der Riegelsberger Verwaltung, das sich um Flüchtlinge kümmert: Christian Schell, Asso Al-Jaaf, Kevin Wagner, Lukas Grün, Manfred Flock und Jürgen Webel (von links). Jens Bauer fehlte beim Fototermin. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Auf drei Säulen ruht in der Gemeinde Riegelsberg die Hilfe für Flüchtlinge . Mitarbeiter der Verwaltung, der Ausbildungs- und Beschäftigungsförderungsgesellschaft (ABG) der Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg und das Hilfenetzwerk Riegelsberg mit seinem Patensystem kümmern sich um die Menschen, die hier eine neue Heimat gefunden haben. Wie Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) berichtet, war man im Rathaus Anfang 2015 nach Zahlen des Regionalverbandes Saarbrücken davon ausgegangen, dass im Laufes des Jahres 60 Flüchtlinge nach Riegelsberg kommen würden.

Tatsächlich wurden der Köllertalkommune dann bis Jahresende 180 Neuankömmlinge zugewiesen. "150 wohnen noch hier, die anderen sind weitergereist. Meist sind sie im Saarland geblieben oder zu Verwandten im Bundesgebiet gezogen", sagt Christian Schell vom siebenköpfigen Team der Gemeindeverwaltung, das (auch) mit Flüchtlingsfragen beschäftigt ist. Schell und seine Kollegen rechnen auch für 2016 mit 150 bis 200 Flüchtlingen, die in Riegelsberg landen.

"Das Thema wird auch in diesem Jahr nichts an Aktualität verlieren", meint Häusle, gibt aber zu bedenken: "Die Aufnahmefähigkeit ist endlich, auch in Riegelsberg ."

"Großartige Leistung"

Bisher hätten alle, die sich in der Gemeinde für Flüchtlinge einsetzen, "eine großartige Leistung vollbracht", lobt der Rathauschef. Als Grundlage des Erfolgs schätzt er, neben der riesigen Hilfsbereitschaft, die dezentrale Unterbringung der Menschen ein. Die Flüchtlinge , ausschließlich aus Syrien, seien auf 45 Wohnungen in Riegelsberg und Walpershofen verteilt, sagt Häusle. Wenn, in der Regel mittwochs, weitere Flüchtlinge in der Gemeinde ankommen, werden sie von der Bundeswehr direkt zu ihren Wohnungen gebracht. Der "Hausmeisterservice" um Jürgen Webel und Lukas Grün sorgt mit der Firma Mertes aus Köllerbach dafür, dass die Flüchtlinge eine möblierte Unterkunft vorfinden. Der Integrationsbeauftragte Asso Al-Jaaf, Kurde aus dem Irak, wird mit den Neuankömmlingen zügig zur Anmeldung im Rathaus vorstellig, damit sie vom Regionalverband Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bekommen können. Die ABG sorgt dafür, dass sie sich in Sprachkursen möglichst rasch Deutschkenntnisse aneignen. Und Paten vom Hilfenetzwerk Riegelsberg tun viel für die Integration der Flüchtlinge in der neuen Umgebung. "All das läuft in Riegelsberg sehr gut", lautet das Urteil von Asso Al-Jaaf.

Der Bürgermeister will nicht verschweigen, dass es gelegentlich auch Vorbehalte aus der Bevölkerung gibt. Und diese nehme er ernst, betont Häusle. Christian Schell und sein Kollege Kevin Wagner von der Verwaltung berichten aus Erfahrung, dass es schon mal vorkomme, dass "Nachbarschaftsstreitigkeiten auf dem Rücken der Gemeinde und der Flüchtlinge ausgetragen werden".

Aber die guten Erfahrungen überwiegen. Und so sagt Bürgermeister Häusle zwar nicht "Wir schaffen das", aber: "Wir blicken positiv auf 2016."

hilfenetzwerk-riegelsberg.de

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