Wie können sich die Bürger schützen ? Gemeinde stellt Konzept gegen Hochwasser in Riegelsberg vor

Riegelsberg · Eine weitere Informationsveranstaltung findet am 9. September in Walpershofen statt.

 In Riegelsberg gab es immer wieder Hochwasser. Das Foto zeigt die Unwetterfolgen aus dem Jahr 2007.

In Riegelsberg gab es immer wieder Hochwasser. Das Foto zeigt die Unwetterfolgen aus dem Jahr 2007.

Foto: Simon Avenia

  Wenn der große Regen kommt, dann soll das möglichst ohne schlimme Schäden für Haus- und Grundstücksbesitzer über die Bühne gehen. Deshalb hat die Gemeinde Riegelsberg gemeinsam mit Fachbehörden, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Ingenieurbüro Reihsner aus Wittlich ein Konzept zur Vorsorge gegen Hochwasser und Starkregen erarbeitet. Im Januar 2020 wurde es in ersten Bürgerveranstaltungen in Riegelsberg und Walpershofen vorgestellt. Es folgten Ortsbegehungen und Analysen, wo es in der Gemeinde bei Starkregen und Hochwasser für die Menschen gefährlich werden könnte.

Jetzt stellte Brita Knappstein vom Ingenieurbüro Reihsner rund 40 interessierten Riegelsberger Bürgern die Ergebnisse vor. Die Walpershofer werden am Donnerstag, 9. September, um 18 Uhr, über die Gefahrenstellen in diesem Ortsteil informiert.

Die größte Gefahrenstelle im Ortsteil Riegelsberg liegt im Lampennest. Dort fließt der Mäusbach, und was aus einem kleinen Bächlein bei einem Starkregen, wie er Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aufgetreten ist, werden kann, hat jeder gesehen. Brita Knappstein sagte dazu: „Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, dass ein Starkregen in Deutschland 200 Todesopfer fordern könnte.“

Wenn, wie in Ahrweiler, riesige Wassermassen vom Himmel fallen, könnte auch der Mäusbach zu einem reißenden Gewässer werden, sagte Knappstein. Deshalb empfiehlt sie der Gemeinde Riegelsberg, den Bachlauf aufzuweiten sowie provisorische Uferbefestigungen und Ablagerungen am Ufer zu entfernen.

Außerdem sollte die Gemeinde prüfen, ob man die Kanalisation so verändern kann, dass nicht alle Kanäle im Mäusbach enden.

Weitere Gefahrenstellen in Riegelsberg liegen am Hilschbach, an den Feldeinläufen, in der Hahnhümes und der Lienhümes. Starkregen könnte auch in der Lindenstraße zu großen Problemen führen. „Wenn viel Wasser aus der Wiesenstraße, übers Freibad und die Sportanlagen herunterkommt, kann das am Tiefpunkt in der Lindenstraße zu Überschwemmungen führen“, sagte Knappstein. Deshalb müsse nicht nur die Gemeinde, sondern auch jeder Bürger aktiv werden. An Häusern, die an Tiefpunkten liegen, müssten „Objektsicherungsmaßnahmen“ erfolgen. Welche das sind und was möglich ist, erfährt man bei der Gemeindeverwaltung. Außerdem sollte jeder Bürger bei Starkregen und Hochwasser auf verfügbare Warn-Apps, wie KatWarn oder Nina reagieren. Sie sollten zudem den Anweisungen der Rettungskräfte Folge leisten, sich bei Starkregen und Hochwasser niemals in Kellerräume begeben und den Strom in gefährdeten Bereichen abschalten. Und wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte überflutete Bereiche auf keinen Fall durchfahren. „Autos schwimmen schon ab 40 Zentimeter Wasserstand auf“, betonte Knappstein.

Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) erinnerte daran, dass die Verwaltung aufgrund von Überflutungen in den Ortsteilen Riegelsberg und Walpershofen bereits 2018 als eine der ersten Gemeinden im Saarland eine „Starkregen-Gefahrenkarte“ anfertigen ließ, die zeigt, wo Hochwasserrisiken bestehen. Die Karte findet man auf der Internetseite der Gemeinde unter www.riegelsberg.de und dort im Unterpunkt „Bauen & Umwelt“.

Weitere Informationen erhält man per E-Mail unter gemeinde@riegelsberg.de oder unter Tel. (06806) 930111.

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