Fünf Stationen für die FitnessDie neue Anlage im Test

Riegelsberg. Sport-Staatssekretärin Gaby Schäfer gab sich die Ehre, Bürgermeister Klaus Häusle und Beigeordneter Stephan Müller-Kattwinkel kamen im Anzug, und das bei fast 30 Grad im Schatten - daran konnte man schon erkennen, dass der neue Riegelsberger Fitnessparcours am Stadion etwas Besonderes sein muss

 Ursula Albrecht und Werner Barkey vom Kneipp-Verein testeten am Dienstag den neuen Fitnessparcours für Senioren am Riegelsberger Stadion. Foto: Becker & Bredel

Ursula Albrecht und Werner Barkey vom Kneipp-Verein testeten am Dienstag den neuen Fitnessparcours für Senioren am Riegelsberger Stadion. Foto: Becker & Bredel

Riegelsberg. Sport-Staatssekretärin Gaby Schäfer gab sich die Ehre, Bürgermeister Klaus Häusle und Beigeordneter Stephan Müller-Kattwinkel kamen im Anzug, und das bei fast 30 Grad im Schatten - daran konnte man schon erkennen, dass der neue Riegelsberger Fitnessparcours am Stadion etwas Besonderes sein muss.Betont leger, aber nicht minder passend gekleidet, erschien die Vize-Ortsvorsteherin Patricia Dillinger zur Inbetriebnahme der Anlage am Dienstagnachmittag: nämlich in Sportkleidung, um die Geräte persönlich zu testen. Ein "Bravo" der drei Dutzend Gäste war ihr gewiss. Großes Lob auch für Ortsvorsteherin Monika Rommel. Nicht nur, weil sie in gewohnter Manier prägnant und humorvoll sprach, sondern weil der Platz maßgeblich auf ihr Engagement zurückgeht. Vor allem bei der Sponsorensuche (Sport- und Innenministerium, Saartoto, Sparkasse) hatte Monika Rommel alles gegeben.

Lautes Laufband

Genau genommen haben es die Riegelsberger hier mit einem Senioren-Spielplatz zu tun, der sinnigerweise direkt neben dem Kinderspielplatz liegt. Da Senioren erfahrungsgemäß aber keine Spielplätze benutzen, die extra für sie gebaut werden, wurde er "Fitnessparcours für Generationen" genannt. Er kostete 28 000 Euro und besteht aus fünf Stationen, die in der Tat Menschen jedes Alters von Nutzen sein können.

Allerdings taugen nicht alle Geräte für jeden (siehe Testbericht). Das so genannte Laufband, das aus Metallrollen besteht, ist auffallend laut. So wurde bereits gejuxt, dass tobende Senioren möglicherweise Ursache von Bürgerbeschwerden aus der Nachbarschaft werden könnten. Die überwiegend aus Aluminum und Stahl bestehenden Geräte wurden vom Unternehmen Eibe aus der Nähe von Würzburg geliefert. Viele saarländische Kindergärten benutzten die in Deutschland gefertigten Produkte von Eibe. Man könne sie, um einen Vergleich mit der Autobranche zu wagen, als "Audi" unter den Spielgeräten bezeichnen, sagte Repräsentant Wolfram Marx. Optisch aus dem Rahmen fallen die zwei Ruhebänke aus Kunststoff in Holzoptik - nicht edel, aber gut und preiswert. Auch die orange Mülltonne ist nicht stimmig, allerdings erhebt der Parcours nicht den Anspruch, auf Anhieb perfekt zu sein. Wichtigstes Ziel ist es, viele Nutzer zu erreichen. Auch die Kinder vom Spielplatz nebenan zeigten sich auf Anhieb begeistert. Riegelsberg. Ursula Albrecht und Werner Barkey vom Kneipp-Verein Riegelsberg sowie Kinder unterzogen den Parccurs auf Bitten unserer Zeitung einem Test. Gesamturteil: ein "Freiluft-Gesundheitszentrum" (Barkey), das bedenkenlos empfohlen werden kann. Im einzelnen:

1. Das Klettergerüst mit Reckstange dient der Kräftigung von Oberkörpermuskeln, vor allem Rücken und Bauch. Kinder werden sich hier wohl eher hochschwingen und hochstemmen als Senioren. Barkey: "Ganz schön." Das Klettergerüst steht in einem tiefen Kiesbett, das Stürze gut auffängt.

2. Das Rollenlaufband bedarf einiger Gewöhnung, hat aber Effekt. Es wird von allen als zu laut empfunden. Kinder finden es eher "doof".

3. Der Armtrainer leistet nur geringen Widerstand, dürfte deshalb von Senioren aber gemocht werden. "Sehr gut für Schultern und Oberarme" (Albrecht).

4. Das Fahrrad leistet auch kaum Widerstand und "ist sehr gut für Knie und Hüfte" (Barkey). Da nicht verstellbar, sind besonders kleine und sehr große Personen außen vor.

5. Der "Curver" ist das spektakulärste und anspruchsvollste Gerät, das einige Minuten Gewöhnung erfordert. "Bewahrt die Beweglichkeit der Hüfte" (Barkey). Absoluter Favorit der Kinder, die natürlich noch Hüftschwung haben und das Gerät bis an die Grenze beanspruchen. Fast so schön wie die Feder-Wippe auf dem Kinderspielplatz nebenan.

6. Außer Konkurrenz: Die beiden Sitzbänke. Am Eröffnungstag am meisten frequentiert. Tadelloser Komfort und Blick auf die Spoartanlage. Sonderlob gab es auch für die Bepflanzung der eingezäunten Anlage. wp

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