Fünf Gründe für den Aufschwung

Riegelsberg · Nach einem miserablen Saisonstart ging beim 1. FC Riegelsberg sogar die Angst um, erneut absteigen zu müssen. Doch Trainer Stefan Urnau baute seine Elf um, Verletzte kamen zurück – und der FCR fing sich wieder.

 Stefan Urnau, der Trainer des 1. FC Riegelsberg. Foto: Ruppenthal

Stefan Urnau, der Trainer des 1. FC Riegelsberg. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Den Abstieg in die Verbandsliga betrachtete der langjährige Fußball-Saarlandligist 1. FC Riegelsberg als Chance für einen Neustart. Doch der Neustart ging völlig schief. Nach sechs Spieltagen war Riegelsberg Letzter. Die Angst ging um, in die Landesliga durchgereicht zu werden. Doch jetzt herrscht Ruhe im Schiff, denn Riegelsberg geht als Achter in die Winterpause.

"Wir haben uns stabilisiert. Hinten sind wir stabiler geworden, und vorne haben wir mehr Durchschlagskraft", sagt Trainer Stefan Urnau. Aber welche Gründe gab es für den miserablen Start - und wodurch bekam Riegelsberg wieder die Kurve? "Wir hatten am Anfang einen zu kleinen Kader", sagt Urnau. Acht Neuzugängen standen sechs Abgänge gegenüber, und nach vier Spielen wechselte auch noch Stürmer Kevin Albert zum Oberligisten Röchling Völklingen. Außerdem fielen Neuzugang Mathias Groß, Mannschaftskapitän Philipp Schulze und Torjäger Pascal Urnau lange verletzt aus. Schwer wog auch, dass Maurice Urnau zu Saarlandligist SV Auersmacher gewechselt war und Riegelsberg keinen Spielmacher mehr hatte.

Urnau löste die Probleme jedoch und nennt fünf Gründe für den Aufschwung. In Absprache mit dem A-Jugendtrainer wurden Christoph Debrandt und Tobias Klein zur ersten Mannschaft hoch beordert. Mit den Lassotta-Brüdern sowie Lukas Wagner trainieren drei weitere A-Jugendliche mit und kamen auch zu Einsätzen. Der zweite Grund war die Rückkehr der Langzeitverletzten: Groß und Pascal Urnau konnten seit Oktober wieder trainieren und waren in den letzten vier Spielen wieder die Schaltzentralen - prompt gewann Riegelsberg alle vier Duelle.

Dritter Grund für den Aufschwung: Stefan Urnau krempelte das Team um. "Ich habe Rafael Wolf zum Rechtsverteidiger, Mathias Mergen zum Linksverteidiger und Philip Feldes zum Mittelfeldspieler umfunktioniert. Das brauchte eine Menge Überzeugungskraft, doch jetzt hat jeder seine richtige Position gefunden, und es hat sich eine Stammelf entwickelt." Der vierte Grund sei der neue Kunstrasen. "Wir haben dadurch ganz andere, viel bessere Trainingsbedingungen."

Der fünfte und letzte Grund ist zugleich Stefan Urnaus größter Coup: die Reaktivierung des Oberliga-erfahrenen Daniel Meyer. Der 32-Jährige wollte nur noch in der 2. Mannschaft spielen, Urnau überredet ihn zur Rückkehr in die Erste. "Daniel spielt mit Sinn und Verstand. Die jungen Spieler haben jetzt einen, der sie führt, zu dem sie aufblicken", sagt Urnau. Weitere Pluspunkte seien die hervorragende Kameradschaft im Team und die "gesunde Hierarchie mit Mirza Memedovic hinten, Daniel Meyer im Mittelfeld und Mathias Groß vorne. Und erstmals, seit ich Trainer in Riegelsberg bin, habe ich einen Kader von 17 Spielern. Damit kann man gut arbeiten."

Im Winter gehen keine Spieler weg, dafür werden wohl zwei Neue hinzukommen. "Ein Stürmer und ein Mittelfeldspieler", kündigt Urnau an. Namen will er aber erst nennen, wenn die Unterschriften unter den Verträgen stehen. Was hat Riegelsberg in dieser Runde noch vor? "Wenn wir den achten Platz halten, haben wir gut gearbeitet. Es wäre gefährlich zu sagen, wir wollen noch Fünfter oder Dritter werden. Hinter uns stehen mit Bous, Karlsbrunn und Saarlouis Mannschaften, die man eigentlich weit vorne erwartet hat", sagt Urnau.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort