Förderung für Riegelsberger Bürger, die Flächen entsiegeln Dem Boden etwas gutes tun

Riegelsberg · Riegelsberg bezuschusst Flächenentsiegelung, Zisternen und Versickern von Regen.

 Regen sammelt sich auf einer versiegelten Fläche. Die Gemeinde Riegelsberg legt ein Förderprogramm auf, um Bürger zu animieren, Flächen zu entsiegeln und das Versickern oder Zwischenspeichern von Regenwasser zu fördern – etwa durch den bau von Zisternen.

Regen sammelt sich auf einer versiegelten Fläche. Die Gemeinde Riegelsberg legt ein Förderprogramm auf, um Bürger zu animieren, Flächen zu entsiegeln und das Versickern oder Zwischenspeichern von Regenwasser zu fördern – etwa durch den bau von Zisternen.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

  Einen finanziellen Anreiz für Bürger schaffen, damit diese dafür sorgen, dass Flächen entsiegelt werden und Regenwasser versickern kann – oder „zwischengelagert“ wird, damit Kanäle nicht überlastet werden. Das ist das Ziel des Förderprogramms mit dem etwas sperrigen Namen: „Dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung durch Regenwasserrückhaltung und Ableitung bzw. Versickerung“. Die Gemeinde Riegelsberg hatte dafür vom Land einen Zuschuss von 172 500 Euro bekommen. Doch wie geht es jetzt damit weiter? Wie können Bürger in den Genuss des Geldes kommen?

Noch ein paar Wochen Geduld sind nötig. Denn, wie Rouven Winter, Pressesprecher der Gemeinde Riegelsberg, erklärt: Die entsprechenden Förderrichtlinien werden erst noch beraten und beschlossen, und zwar  in der Sitzungen des Werksausschusses des Gemeinderates  am 7. März. Erst danach können die Zuschüsse von insgesamt bis zu 172 560 Euro nach und nach ausgezahlt werden – pro Jahr etwa 43 140 Euro.

Förderfähige Maßnahmen der Bürger sind das Umwandeln von versiegelten, am öffentlichen Mischwasserkanal angeschlossenen Flächen in versickerungsfähige Flächen. Gefördert wird etwa das Entfernen und Entsorgen alter, wasserundurchlässiger Beläge sowie das Herstellen eines neuen Belages, der die Versickerungsrate auf mindestens 50 Prozent erhöht. Ebenfalls gefördert wird die Versickerung von nicht schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser, etwa von Terrassen, Dächern oder Auto-Stellflächen auf dem eigenen Grundstück. „Förderungsfähig“ sind die erforderlichen baulichen und technischen Maßnahmen, die für eine Flächen- oder Muldenversickerung sorgen, auch ein Versickerungsteich ist denkbar.

Ebenso kann das Zurückhalten von Regenwasser gefördert werden. Dazu gehört etwa das Zwischenspeichern von Niederschlags-Abfluss, zum Beispiel in einer Zisterne („Retentionszisterne“ oder „Rigole“) mit einem Mindestvolumen von drei Kubikmeter pro 100 Quadratmeter abgekoppelter Fläche und einer späteren Versickerung oder zumindest einer gedrosselten Einleitung des so gesammelten Wassers in einen Mischwasserkanal. Auch eine getrennte Ableitung in einen Bach oder Teich ist möglich.

Und welche finanzielle Unterstützung kann ein Bürger bekommen? Winter erklärt: „Es wird ein Zuschuss von 20 Euro je Quadratmeter vom Mischwasserkanal abgekoppelter Fläche gewährt, jedoch nicht mehr als die tatsächlich entstandenen Kosten.“ Alternativ können stattdessen auch bis maximal 300 Euro je Maßnahme für Eigenleistungen ausgezahlt werden, also für Material und einen fiktiven Stundenlohn.

Für die Anträge auf Fördermittel wird es dann ein Formblatt bei der Gemeinde Riegelsberg geben, das derzeit noch erstellt wird. Wenn der Gemeinderat seine Freigabe erteilt hat, wird dieses Formblatt auch auf der Homepage der Gemeinde abrufbar sein (www.riegelsberg.de). Dem Antrag beizufügen sind dann eine Kopie eines Übersichtslageplans, ein mit Maßen versehener Plan oder eine Zeichnung mit Darstellung der geplanten Maßnahme, eine Kostenaufstellung oder ein belastbarer Kostenvoranschlag, zudem, soweit erforderlich, Genehmigungen. Bei Eigenleistungen ist der Stundenaufwand nachzuweisen, für den Arbeitsaufwand werden pro Stunde 15 Euro plus Materialkosten gezahlt, allerdings nicht mehr als insgesamt 300 Euro. Die Anträge müssen dann schriftlich (nicht per E-Mail) bei der Gemeinde eingereicht werden.