Feiern ja, aber wo?

Riegelsberg · Wegen der anlaufenden Umgestaltungsarbeiten wird das Riegelsberger Marktfest 2014 nicht am Markt ausgerichtet. Kritik gibt es am Walter-Wagner-Platz als potentielle Ausweichmöglichkeit.

Weil im Frühjahr 2014 die Baumaßnahmen zur Neugestaltung des Riegelsberger Marktplatzes anlaufen, kann das Marktfest im nächsten Sommer dort nicht stattfinden. Doch die Mehrheit des Riegelsberger Gemeinderates möchte nicht, dass das Fest ausfällt. Auf Antrag der CDU beauftragte der Rat in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung, eine Ausweichmöglichkeit zu finden. "Wir sehen beispielsweise Möglichkeiten durch die Nutzung des Walter-Wagner-Platzes, der ja auch für eine gemeindliche Veranstaltung zur Verfügung steht", sagte CDU-Sprecher Volker Christmann.

15 000 Euro sollen in den Haushalt eingestellt werden, damit eine Ausweichmöglichkeit gefunden und hergerichtet wird. Auch die SPD hatte gefordert, "nicht auf das Marktfest zu verzichten, bloß weil der Marktplatz umgebaut wird". Ihr Sprecher Ingbert Horn sagte: "An anderer Stelle oder zu einer anderen Zeit sollten wir auch in 2014 ein Fest organisieren. Deshalb unterstützen wir den Antrag der CDU." Die Linke unterstützte den CDU-Antrag ebenfalls. Ihre Sprecherin, Birgit Huonker, meinte: "Das Marktfest hat seinen festen Platz im Jahresablauf des Riegelsberger Veranstaltungskalenders. Egal wo es stattfindet. Es ist genauso heimatstiftend wie das Nauwieser Viertel-Fest in Saarbrücken."

FDP und Grüne sahen das anders. Hartmut Huber wollte nicht akzeptieren, dass der Rat 15 000 Euro für die Planung eines Festes in den Haushalt einstellt, obwohl das jahresbezogene Haushaltsdefizit bei fast einer Million liegt. Die Riegelsberger würden es überleben, wenn sie einmal auf das Marktfest verzichten müssten, meinte Huber. Dem widersprach Jutta Christmann (CDU) heftig: "Wir müssen auch an unsere Vereine denken. Ein Fest dieser Größenordnung gibt es sonst in Riegelsberg nicht, und es ist eine wichtige Einnahmequelle für die Vereine."

Zwei Tage Verkehrschaos?

Stephan Lehberger (Grüne) hatte eine völlig andere Meinung: "Ein Marktfest auf dem Walter-Wagner-Platz lehnen wir strikt ab, auch wenn der Gemeinde vertraglich das Recht zusteht, auf diesem Platz eine Veranstaltung durchführen zu können." Lehberger gab zu bedenken, dass es am Walter-Wagner-Platz mit Lidl, Wasgau-Markt und Rossmann drei Verbrauchermärkte gibt, die gerade am Wochenende viel Kundschaft haben. Lehberger befürchtete deshalb, dass an mehreren Tagen durch Verdrängung der parkenden Fahrzeuge ein Verkehrschaos rund um den Platz ausbrechen werde. "Gerade am Wochenende reicht der Parkplatz gerade noch für die Kunden aus. Daneben noch Platz für ein Marktfest abzuzweigen, erscheint uns nicht möglich. Feiern wir doch lieber 2015 auf dem dann neu gestalteten Marktplatz wieder unser Marktfest", forderte Lehberger. Vergeblich. Denn durch die Mehrheit von CDU, SPD und Linken wurde der Antrag der Christdemokraten mit 29 zu vier Stimmen angenommen.

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