Feiern für den guten Zweck

Riegelsberg. Anja Webel vom Organisationsteam der Kurzen Straße schaute am vergangenen Sonntagnachmittag etwas bedenklich in den Wolken verhangenen Himmel: "Es sieht nach Regen aus, da kommen heute bestimmt nicht so viele Leute wie sonst", sagte sie

Riegelsberg. Anja Webel vom Organisationsteam der Kurzen Straße schaute am vergangenen Sonntagnachmittag etwas bedenklich in den Wolken verhangenen Himmel: "Es sieht nach Regen aus, da kommen heute bestimmt nicht so viele Leute wie sonst", sagte sie. In der Tat: Während bei wunderschönem Sommerwetter am Samstag bis tief in die Nacht gefeiert wurde, war das Sonntagswetter kein Quotenbringer.

"Trotzdem waren auch am Sonntag fast alle Plätze besetzt", freute sich Horst Steffan vom Organisationsteam. Das Bliggschder Straßenfest fing einst ganz klein an, doch heute strömen Besucher von nah und fern in die Kurze Straße. Zum Beispiel Astrid Schramm aus Köllerbach: "Es ist zwar rundherum unheimlich viel los, aber dieses Fest muss man einfach besuchen", sagte sie. Oder Herbert Freitag aus Heusweiler: "Wenn man hier etwas isst oder trinkt, ist das ja für einen guten Zweck", meinte er. Und Christian Müller aus Riegelsberg sagte: "Ich wohne seit 36 Jahren in Pflugscheid, da ist es keine Frage, wo man am ersten Augustwochenende hingeht."

Seit 1993 gibt es das Nachbarschaftsfest. Nicht nur, um zu feiern, sondern um Kindern zu helfen. Insgesamt sind schon 112 000 Euro eingenommen und gespendet worden. Deshalb war es keine Frage, dass Bürgermeister Lothar Ringle an seinem 60. Geburtstag Freunde und Verwandte im Stich ließ, um den Fassanstich beim Bliggschder Straßenfest vorzunehmen. "Ich mache das gerne, weil ich das ungeheure Engagement der Menschen hier schätze", sagte Ringle.

Zahlreiche Spenden

Ähnlich denken auch viele andere und helfen auf völlig unterschiedliche Weise. Viele Anwohner der Kurzen Straße hatten ihre Garagen leer geräumt und für das Fest zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel, um Tische und Bänke reinzustellen oder - wie Franz-Josef Grießler - damit das Mittagessen zubereitet werden konnte. Das Küchenstudio Kossmann verkaufte Crêpes, die dafür notwendige "Backstube" hatte man in einem Firmenlieferwagen eingebaut. Der Freundeskreis ehemaliger Soldaten Riegelsberg überreichte einen Scheck über 500 Euro. "Die Pflugscheider Bürgerin Gisela Heller ist zu mir gekommen und hat uns das ganze Geld gespendet, das sie zu ihrem 70. Geburtstag bekommen hat", sagte Jürgen Webel vom Organisationsteam der Kurzen Straße. Viele Bürger und Geschäftslaute spendeten Preise für die Tombola. "Wir hatten 1350 Lose. Schon am Samstag um 22 Uhr war alles weg", strahlte Steffan.

Zudem erwiesen sich die Festbesucher als sehr konsumfreudig. Sie "verputzten" 40 Kuchen, 80 Portionen Spirellitopf, 100 Portionen Schwenkbraten, 60 Portionen Leberknödel und 220 Portionen "Gefüllte". Das alles stimmt die Organisatoren zuversichtlich, dass sie in Kürze wieder einen stattlichen Betrag an die Elterninitiative krebskranker Kinder in Homburg übergeben können. Das Rahmenprogramm des Festes gestaltete das Duo Rü-Jupp-Mix, das Jugendblasorchester Riegelsberg, die Clowns Andy (Weissmann) und Anja (Webel), die Köllertal Musikanten sowie Die Tonis.

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