Ein Jugendparlament für Riegelsberg Etwas mehr Mitsprache für die Jugend

Riegelsberg · Ein Jugendbeirat für Riegelsberg? – Der Gemeinderat zeigt sich für den Vorschlag der Linken-Fraktion aufgeschlossen.

 Einen Jugendbeirat für einen Stadt- oder Gemeinderat einzuberufen, wie es Riegelsberg tun möchte, ist keine neue Erfindung. So gibt es zum Beispiel in der Stadt Lingen (Emsland) schon seit 1998 das „KiJuPa“ („Kinder-Jugend-Parlament“, Foto). Die Zusammensetzungen sind unterschiedlich; so besteht der Lingener Beirat aus Elf- bis 17-Jährigen, in Püttlingen, wo ein Beirat am Entstehen ist, plant man mit 14- bis 23-Jährigen.

Einen Jugendbeirat für einen Stadt- oder Gemeinderat einzuberufen, wie es Riegelsberg tun möchte, ist keine neue Erfindung. So gibt es zum Beispiel in der Stadt Lingen (Emsland) schon seit 1998 das „KiJuPa“ („Kinder-Jugend-Parlament“, Foto). Die Zusammensetzungen sind unterschiedlich; so besteht der Lingener Beirat aus Elf- bis 17-Jährigen, in Püttlingen, wo ein Beirat am Entstehen ist, plant man mit 14- bis 23-Jährigen.

Foto: picture alliance / dpa/Friso Gentsch

In Riegelsberg könnten Jugendliche ein Forum bekommen, um ihre Anliegen gezielt vorzubringen und sich für ihre Interessen einzusetzen: Die Riegelsberger Gemeindeverwaltung wird prüfen, ob und wie die Gemeinde einen Jugendbeirat einrichten kann. Zunächst wolle man sich bei jenen Kommunen informieren, die schon ein solches Gremium haben (im Köllertal ist die Stadt Püttlingen gerade dabei, einen Jugendbeirat ins Leben zu rufen). Die Ergebnisse sollen dann mit dem Gemeinderat diskutiert werden.

Insbesondere die Fragen, ob es Zuschüsse für die Installation eines Jugendbeirates gibt, wer in ein solches Gremium gewählt werden kann und wie die Wahlen zum Jugendbeirat durchgeführt werden müssen.

Den Antrag, einen solchen Jugendbeirat einzurichten, hatte die Linke in der jüngsten Gemeinderatssitzung gestellt. „Wir möchten der Jugend in unserer Gemeinde eine Stimme geben“, so deren Fraktions-Sprecherin Birgit Huonker. Die Riegelsberger Jugendlichen sollen durch einen Jugendbeirat die Möglichkeit bekommen, mehr Verantwortung in der Gemeinde zu übernehmen und mit demokratischen Entscheidungsstrukturen vertraut gemacht zu werden. Huonker betonte, dass Jugendliche eine andere Sichtweise hätten als Erwachsene oder Gemeinderäte. Vor allem, wenn es um die Gestaltung oder Ausstattung von Veranstaltungen für Jugendliche, Auszubildende oder Schüler gehe. „Dort können Jugendliche eigene Ideen einbringen und Impulse setzen, die in Zusammenarbeit mit dem Orts- und Gemeinderat dann auch umgesetzt werden können“, so Huonker.

Der Gemeinderat unterstützte den Antrag der Linken einstimmig. Auch wenn Stephan Müller-Kattwinkel (CDU) darauf hinwies, dass Riegelsberger Jugendliche bereits vielfältige Möglichkeiten hätten, „sich einzubringen“. Zum Beispiel bei Hilfsorgansationen, Parteien oder der Elterninitiative Riegelsberg, bei der es einen Jugendvorstand gebe. „Nichtsdestotrotz verschließen wir uns dem Antrag nicht“, sagte Müller-Kattwinkel.

Frank Schmidt (SPD) erklärte: „Wir finden das eine gute Sache.“ Durch das Konstrukt eines Jugendbeirates könnten Jugendliche lernen, früher mit politischen Dingen umzugehen. Und, so der SPD-Fraktionssprecher weiter, „vielleicht merken die Jugendlichen dabei auch, dass es schwierig ist, einstimmige Entscheidungen zu finden“.

Stephan Lehberger (Grüne) erinnerte an Willi Brandt: „Der hat schon gesagt: ‚Mehr Demokratie wagen.’ Und die Installation eines Jugendbeirates wäre ein Stück mehr Demokratie.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort