"Jetzt zeig ich dir mal einen super schönen Hahn!" Sagt Lena, und führt die Mama am Sonntag bei der Kükenschau des Kleintierzuchtvereines Riegelsberg/Walpershofen zu einem Gehege, in dem ein Cochinhahn stolziert und kräht ohne Unterlass. Man muss es gesehen haben, um es zu glauben: Das Tier, ursprünglich aus China stammend, ist groß wie ein mittlerer Rassehund, wiegt vorneweg fünfeinhalb Kilo und ist an diesem Tag zweifellos der King unter den Hähnen. Die Anlage an der Salbacher Straße 39 in Walpershofen ist verschlammt vom vielen Regen, das stört Naturliebhaber nicht. Unterm Dach ist es trocken und warm, denn die frisch geschlüpften Küken brauchen noch eine Wärmelampe. Süß sind die Küken, flauschig, und so bunt wie die ausgestellten Zuchteier. Es gibt weiße und braune Eier, aber auch rote und grüne. Es gibt riesige Gänseeier, minikleine Wachtelgelege, und genau so gibt es viele Hühnerarten.

Ob "Italiener", Zwerg-Wyandotte, Seidenhuhn, Holländer Weißhaube, Lachshuhn, Deutscher Sperber, Ardenner rebhuhnfarbig oder Bresshuhn (das unsere französischen Nachbarn gerne und ausschließlich mit Mais füttern, des schmackhaften Fleisches wegen) - beim Kleintierzuchtverein in Walpershofen kann man sich ausführlich informieren lassen. Dazu gehören an diesem Tag auch die Kaninchen. Vorsitzender Albert Reinert: "Den Deutschen Riesen Maximilan mit seiner stattlichen Größe hat heute jeder bewundert, aber genau so auch die Minikaninchen." Ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Viele Züchter aus der Umgebung sind gekommen, kaufen spezielle Zuchteier oder nehmen sich gleich ganze Hühnerstämme zum Aufbau einer eigenen Rassegeflügelzucht mit nach Hause. Wie auch immer: Der 1912 gegründete Verein mit seinen rund 60 Mitgliedern, darunter etwa 30 aktive Züchter, plant den Aufbau einer Zuchtstation für bedrohte Rassegeflügelarten. Reinert: "Wir sind bereits in Verhandlungen."