Entspannung im Wertstoffzentrum

Walpershofen · Gerade wenn man an Wochenenden Zeit zum Entrümpeln hat, kam es oft vor, dass im Wertstoffzentrum Köllertal samstags kein Sperrmüll mehr angenommen wurde, weil alle Container voll waren und nicht mehr abgeholt wurden (wir berichteten). Doch seit Anfang August scheint das Problem gelöst.

 Alltag im Wertstoffzentrum Köllertal: Die Mitarbeiter, wie auf unserem Foto Bernd Zimmer, helfen den Leuten beim Entladen sperriger oder schwerer Gegenstände. Foto: Fred Kiefer

Alltag im Wertstoffzentrum Köllertal: Die Mitarbeiter, wie auf unserem Foto Bernd Zimmer, helfen den Leuten beim Entladen sperriger oder schwerer Gegenstände. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Ein Samstag im April, 14.30 Uhr, im Köllertaler Wertstoffzentrum: Die Autoschlange der Anlieferer steht von der Einfahrt bis an die Einmündung der Straße Am Mühlengarten in die Landstraße 136. Drinnen herrscht Hochbetrieb. Der Fahrer eines Autos mit Anhänger stoppt auf das Zeichen einer Mitarbeiterin. Sie begutachtet die Ladung und erklärt beim Anblick von zwei ausrangierten Sesseln: "Es tut uns leid, wir können heute nur noch Elektroschrott annehmen, aber keinen Sperrmüll mehr." Zur Erklärung zeigt sie auf Sperrmüll, der bereits auf dem Boden vor den knackevollen Containern abgelegt wurde und erklärt: "Am Montag, wenn die Container entleert sind, können Sie Ihren Sperrmüll los werden." Der sprachlose Anlieferer holt seine Ladung wieder mit nach Hause. Solche oder ähnliche Szenen spielten sich freitags und samstags fast regelmäßig ab.

Der Wertstoffhof, im Bereich Walpershofen gelegen, wird von einem Zweckverband der drei Köllertal-Kommunen unter Federführung Riegelsbergs betrieben. Die Verwaltung der Anlage mit Bürgermeister Klaus Häusle an der Spitze rief die Versammlung des Zweckverbandes ein, um eine Lösung für das Problem zu finden. Die Verbandsmitglieder kamen überein, eine Entsorgungsfirma zu engagieren, die auch noch freitags nach 14 Uhr volle Sperrmüllbehälter im Wertstoffzentrum abholt. Die Firma wurde gefunden, so dass seit 1. August auch samstags leere Container bereit stehen. Bernd Zimmer, Leiter der Anlage vor Ort, erklärte nach den ersten Erfahrungen: "Die Lage am Wochenende hat sich entspannt." Auch Bürgermeister Häusle zeigt sich zufrieden, wenn er sagt: "Gott sei Dank müssen wir keine Leute mehr abweisen."

Zimmer verweist noch auf die seiner Meinung nach geringe Personalstärke, die bei hohem Andrang zu Wartezeiten bei der Abfertigung führe und die auch zu Lasten der Mitarbeiter gehe: "Wir arbeiten zurzeit, mich dazugezählt, mit zwei fest angestellten und mit drei Mitarbeitern auf Basis von ‚Mehraufwandsentschädigung', sprich Ein-Euro-Jobbern. Jeweils einer davon muss samstags immer frei machen, da er nicht mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten darf. Bei bis zu 350 Anlieferungen am Tag und bis zu 1530 in der Woche arbeiten wir manchmal ohne Pause." Hinzu komme: "Vor allem bei älteren Kunden mit schwereren Gegenständen müssen wir mit anpacken oder die Fahrzeuge sogar alleine entladen."

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