Endlich eine Dorfmitte am Bach

Walpershofen · Bei sommerlichem Wetter haben die Walpershofer Bürger am Freitag den neuen Dorfplatz gefeiert. Bei pfleglicher Behandlung könnte er vielleicht hundert Jahre halten, sagte Bürgermeister Klaus Häusle.

 Die Walpershofer weihten am Freitag ihre neue Dorfmitte am Bach ein. Fotos: Iris Maurer

Die Walpershofer weihten am Freitag ihre neue Dorfmitte am Bach ein. Fotos: Iris Maurer

 Hunderte Menschen strömten am Freitagnachmittag auf den neu hergerichteten Platz in der Walpershofer Ortsmitte.

Hunderte Menschen strömten am Freitagnachmittag auf den neu hergerichteten Platz in der Walpershofer Ortsmitte.

. Sogar die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz war am Freitag nach Walpershofen eingeladen gewesen. Der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle hatte der Amtskollegin und SPD-Parteifreundin zeigen wollen, dass die neue Walpershofer "Dorfmitte am Bach" im Vergleich zur hauptstädtischen "Stadtmitte am Fluss" schöner geraten sei - und preiswerter obendrein. Frau Britz hatte wegen anderer Verpflichtungen absagen müssen, aber die Walpershofer waren wohl auch nicht unbedingt auf Bestätigung von Auswärts angewiesen.

Dass sie bereits am Nachmittag zu Hunderten auf den neu hergerichteten Platz strömten, feierten und ihre Kinder auf dem benachbarten Spielplatz herumtollen ließen, war eine klare "Ja"-Abstimmung zugunsten der neuen Ortsmitte.

Häusle und auch Ortsvorsteher Werner Hund (CDU) erinnerten daran, dass das 1,5 Millionen teure Projekt (900 000 Euro für die Straße, 600 000 Euro für den Platz) anfangs sehr kritisch gesehen worden sei. Es sei auch nur möglich gewesen, weil sich die Saarbahn zum Abtragen des alten Bahndamms und zum Bau einer neuen Brücke mit 50 Meter Durchlass entschlossen habe. Häusle sprach von einer "historischen Chance", nun erstmals eine 6000 Quadratmeter große Dorfmitte zu gestalten, wo vorher ein Nichts war, abgesehen vom trennenden Damm und dem nicht nutzbaren Ufer des Köllerbachs.

Mit der Gestaltungsaufgabe wurde der freiberufliche Landschaftsarchitekt Frank Zoller aus Eppelborn beauftragt. Er hatte sich in jüngerer Zeit bereits auf dem Tholeyer Schaumbergplateau, in Oberthal und in Mettlach Respekt erarbeitet. In Walpershofen gelang ihm mit einem überschaubaren Budget dennoch ein Entwurf, den wohl die große Mehrheit der Menschen als gelungen betrachtet. "Man kann nur begeistert sein", schwärmte der Bürgermeister. Der Platz ist mit Betonplatten in Natursteinoptik ausgelegt, Randflächen sind mit Splitt bedeckt. Er öffnet sich mit Stufen zum Köllerbach. Der Spielplatz auf der gegenüberliegenden Seite wird durch eine zwölf Meter lange Brücke erreicht. Die Spielgeräte sind, was sehr selten ist, aus unbehandelten, wie gewachsenen Eichenstämmen gefertigt.

Der evangelische Pfarrer Gerd Hampel und Pastor Franz-Josef Werle segneten den Platz ein und baten um Gottes Schutz und Segen für all seine Besucher. Er möge ein Ort der Entspannung und Freude sein. "Genießen sie den Platz und behandeln sie ihn pfleglich", bat Häusle.

Und der Bürgermeister wies auf eine schöne Geste am Rande hin: Willi Rase, 89, gebürtiger Salbacher, der in Walpershofen aufgewachsen war, schenkte dem Heimatort zum Dorfplatz-Fest einen Baum. Die japanische Zierkirsche soll einen schönen Platz in dem Ensemble finden.

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