Eltern kämpfen um Kita in Buchschachen

Riegelsberg · 89 Krippenplätze und 370 Plätze in Regelgruppen gibt es derzeit in der Gemeinde Riegelsberg. 28 dieser Plätze bietet die Kindertagesstätte in Buchschachen an. Deren Bestand ist aber nur bis Sommer 2016 gesichert.

 Das Kinder- und Familienzentrum Ronnertswies ist im Herbst 2013 eröffnet worden. Der Neubau kostete rund 2,5 Millionen Euro. Foto: Iris Maurer

Das Kinder- und Familienzentrum Ronnertswies ist im Herbst 2013 eröffnet worden. Der Neubau kostete rund 2,5 Millionen Euro. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Wenn es nach dem Willen der Eltern geht, bleibt die Kindertagesstätte Buchschachen in Riegelsberg langfristig geöffnet. Die SZ-Redaktion Köllertal haben Zuschriften erreicht, in denen sich Eltern voll des Lobes über diese "kleine, aber feine Kita" äußern. Sie sei "in nur einem Jahr zu einer wundervollen Kita mit hochmotivierten Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, einer Kinderkrankenschwester, einer Hauswirtschaftshilfe und einer ehrenamlichen Mitarbeiterin, die mein Sohn liebevoll die ,Lese-Gabi' nennt, gewachsen", heißt es in der E-Mail der Familie Groß. Umso dramatischer sei es, dass Eltern , Erzieherinnen und Kinder nicht wüssten, ob die Kita erhalten bleibe.

Dabei sei mit der Kita in Buchschachen eine Einrichtung "von hoher pädagogischer Qualität" entstanden. Und mit der Perspektive, eine weitere Kindergartengruppe zu eröffnen, wodurch den Krippenkindern eine kontinuierliche Betreuung bis zum Schuleintritt ermöglicht werden könnte.

"Das Fortbestehen der Kita ist ein zentrales Anliegen der betroffenen Eltern ", schreibt Catrin Peter, deren zweieinhalbjährige Tochter seit Juli 2014 die Kita Buchschachen besucht. Das Team der Kita leiste "Tag für Tag eine gute pädagogische Arbeit und bietet für uns Eltern ein hochwertiges Betreuungsangebot". Die Einrichtung habe außerdem Platz für mindestens eine weitere Gruppe, habe ein großzügiges Außengelände und einen zentralen Standort in Riegelsberg . Eine Schließung würde eine komplette Neuorientierung für die Kinder bedeuten, betont Catrin Peter. Die Jungen und Mädchen müssten in andere Kitas verteilt werden, bestehende Gruppenstrukturen würden aufgelöst und Gruppen in anderen Kitas eventuell überbelegt. Außerdem hätten erworbene Bindungen an Erzieherinnen keinen Bestand, und erste Freundschaften könnten nicht fortgeführt werden. Die Mutter meint, für diese Kita müsse "eine langfristige Perspektive" gefunden werden.

Vor wenigen Tagen erst hatten sich die Riegelsberger Jusos für eine langfristige Sicherung der Kindertagesstätte in Buchschachen ausgesprochen (die SZ berichtete). Von den 89 Krippenplätzen in der Gemeinde seien 15 im Haus in Buchschachen, über dessen Schließung immer wieder diskutiert werde, sagte der Vorsitzende Lukas Huwig. Würde die Kita geschlossen, entstehe eine Versorgungslücke. Huwig: "Zwar wurde beschlossen, die Einrichtung bis mindestens 2016 weiter zu betreiben. Jedoch stellt dies aus Sicht der Jusos keine Sicherheit für die Eltern dar."

Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) weiß, dass Planungssicherheit für Eltern enorm wichtig ist. Der Gemeinderat habe entschieden, die Einrichtung in der Buchschacher Straße mindestens bis 2016 weiterzuführen, sagt der Rathauschef und fügt hinzu: "Um Klarheit für die Eltern zu schaffen, werden wir schnellstmöglich festlegen, wie es ab dem Kindergartenjahr 2016/17 weitergeht. Hierzu sind auf Grundlage der aktuellen Zahlen und Bedarfe verschiedene Gesichtspunkte zu prüfen. Dabei muss auch die Frage beantwortet werden, ob der kleine, aber feine Kindergarten in der Buchschacher Straße, der bei den Eltern zu Recht sehr beliebt ist, seine wichtige und gute Arbeit über das Jahr 2016 hinaus fortsetzen kann oder ob es hierzu eine gleichwertige Alternative gibt." Riegelsberg habe ein gutes Angebot an Krippen- und Kindergartenplätzen, meint Häusle. Dazu beigetragen hätten die Anstrengungen der vergangenen Jahre: die Komplettsanierung des Kindergartens St. Elisabeth, der Neubau in der Ronnertswies und die befristete Weiterführung der Kita Buchschacher Straße. Die Gemeinde werde auch künftig für ein gutes Angebot sorgen, kündigt Häusle an: "Den Eltern , die für ihre Kinder einen Betreuungsplatz brauchen, soll ein solcher angeboten werden können. Denn Riegelsberg ist bei jungen Eltern als kinderfreundliche Gemeinde sehr beliebt."

 Die Kindertagesstätte in der Buchschacher Straße wird nach Renovierung seit Januar 2014 wieder genutzt. Archivfoto: Iris Maurer

Die Kindertagesstätte in der Buchschacher Straße wird nach Renovierung seit Januar 2014 wieder genutzt. Archivfoto: Iris Maurer

 Die katholische Kindertageseinrichtung St. Elisabeth am Stumpen in Riegelsberg ist auf Neubauniveau saniert worden. Im Hintergrund ist das neue Seniorenhaus zu erkennen. Foto: Iris Maurer

Die katholische Kindertageseinrichtung St. Elisabeth am Stumpen in Riegelsberg ist auf Neubauniveau saniert worden. Im Hintergrund ist das neue Seniorenhaus zu erkennen. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

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HintergrundNach Renovierungsarbeiten ist die Kindertagesstätte Buchschacher Straße seit Januar 2014 wieder geöffnet. In zwei Gruppen werden dort insgesamt 28 Kinder betreut. Es gibt eine Krippengruppe mit zehn Jungen und Mädchen bis zum Alter von drei Jahren, dazu eine altersgemischte Gruppe mit 18 Kindern ab 18 Monaten bis zu sechs Jahren. Die Kita in Buchschachen wird seit August 2012 von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betrieben. Das Haus gehört der katholischen Kirchengemeinde St. Josef. Diese stellt es mietfrei zur Verfügung, die Betriebskosten für das Gebäude übernimmt die Gemeinde Riegelsberg . me www.riegelsberg.de

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