Elektroauto rollt in Riegelsberg an

Riegelsberg · In Heusweiler hat das Projekt e-Mobil Saar gefloppt. Läuft es in Riegelsberg besser? Die Verantwortlichen wollen dem Elek- troauto auf die Sprünge helfen und mit einem Sonderangebot im April Kunden locken.

 Bürgermeister Klaus Häusle startet zu einer Probefahrt mit dem Elektroauto, das nun an der Ladestation am Riegelsberger Rathaus stationiert ist. Rechts im Bild: Bernadette Botasow vom saarländischen Wirtschaftsministerium. Foto: Becker & Bredel

Bürgermeister Klaus Häusle startet zu einer Probefahrt mit dem Elektroauto, das nun an der Ladestation am Riegelsberger Rathaus stationiert ist. Rechts im Bild: Bernadette Botasow vom saarländischen Wirtschaftsministerium. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Klaus Häusle musste seinen Parkplatz am Riegelsberger Rathaus räumen. Dort, wo der Bürgermeister bislang sein Auto abstellte, steht nun die Ladestation für Elektro-Mobile. Die hat Häusle mit Bernadette Botasow vom saarländischen Wirtschaftsministerium und Guillem Tänzer vom Institut für Zukunfts-Energie-Systeme am Donnerstag in Betrieb genommen, wie die SZ bereits kurz berichtet hat. "Dafür parke ich mein Auto jetzt gern ein paar Meter weiter", sagte der Bürgermeister und fügte hinzu: "Hoffentlich wird das Angebot auch angenommen und das Elektroauto fleißig genutzt." Die Gemeindeverwaltung wolle mit gutem Beispiel vorangehen und das E-Mobil der Marke Peugeot für Dienstfahrten einsetzen, ließ Häusle durchblicken. Tänzer, der sich internsiv mit dem Projekt e-Mobil Saar beschäftigt, hörte das gern und erläuterte kurz, was dafür zu tun ist: "Betriebe und Verwaltungen können sich den Zugang zu dem Elektrofahrzeug für 99 Euro freischalten lassen und erhalten fünf Kundenkarten."

Dieses so genannte Business Car-Sharing ist eine Sache. Aber auch Privatleute sollen das in Riegelsberg stationierte E-Mobil (Neupreis: rund 30 000 Euro) nutzen. Wer das tun möchte, muss einen gültigen Führerschein und eine Abo-Karte des Saarländischen Verkehrsverbundes oder der Saarbahn besitzen. Oder das Fahrzeug über das Car-Sharing-Modell Flinkster der Deutschen Bahn buchen. Das kann mit längerem Vorlauf, aber auch kurzfristig geschehen. Die Kundenkarte wird auf das Kartenlesegerät an der Windschutzscheibe des E-Mobils gelegt und so der Wagen entriegelt. Im Handschuhfach sind der Zündschlüssel und die Ladekarte zu finden. Diese wird zur Nutzung der Ladesäule gebraucht. Ein kompletter Ladevorgang dauert fünf bis sechs Stunden. Mit einer Batteriefüllung hat das E-Mobil mit 35 kW eine Reichweite von etwa 120 Kilometern. Das Einschalten von Beleuchtung, Radio und Heizung reduziert die Reichweite, ebenso häufiges Bremsen. Mehr Infos sind der Bedienungsanleitung des Autos und dem Bordbuch zu entnehmen.

Zu den Kosten: Wer zwischen 8 und 22 Uhr mit dem E-Mobil unterwegs ist, zahlt fünf Euro pro Stunde; zwischen 22 und 8 Uhr 1,50 Euro pro Stunde. Der Tagessatz liegt bei 50 Euro (1. Tag) und ab dem 2. Tag bei 29 Euro. Hinzu kommt eine Verbrauchspauschale von 18 Cent je Kilometer. Bernadette Botasow: "Im April gibt es eine Sonderaktion, Nutzer zahlen dann nur die Hälfte."

www.e-mobil-saar.de

www.saarfahrplan.de

www.flinkster.de

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HintergrundDas Projekt e-Mobil Saar umfasst nach Angaben von Bernadette Botasow vom saarländischen Wirtschaftsministerium 34 Standorte. Mit Riegelsberg seien nun 32 Ladestationen in Betrieb, zwei sind noch im Bau und sollen demnächst das Netz komplettieren: in Neunkirchen (Wolztyner Platz) und Völklingen (Rathausplatz). "In Städten wie Saarbrücken oder Homburg wird das Angebot gut genutzt, im ländlichen Raum ist es schwieriger", sagt Botasow. Für die 34 Standorte im Saarland gebe es 20 Fahrzeuge, fügt sie hinzu. Bedeutet: Läuft ein Standort nicht wie gewünscht, habe die Deutsche Bahn als Flottenmanagerin die Möglichkeit, E-Mobile andernorts zu stationieren. me

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