Eine Lanze für Bürgerarbeit statt Hartz IV

Riegelsberg/Heusweiler · Die ABG Heusweiler/Riegelsberg sorgt für – von der Bundesarbeitsagentur finanzierte – Arbeitsplätze etwa im Bereich Schulbetreuung. Im Riegelsberger Gemeinderat gab einhelliges Lob für die ABG aber auch Sorge, was geschieht, wenn die „Bürgerarbeit“ nicht mehr vom Bund finanziert wird.

"Nach 14 Jahren gibt es bei der ABG eine äußerst positive Entwicklung. Sie ist eine Erfolgsgeschichte für Riegelsberg und Heusweiler", sagte Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) in der jüngsten Riegelsberger Gemeinderatsitzung. Der Rat hatte sich mit dem Beteiligungsbericht der Gemeinde an der ABG (Ausbildungs- und Beschäftigungsgförderungsgesellschaft Heusweiler/Riegelsberg) sowie dem Wirtschaftsplan der ABG für das Jahr 2014 beschäftigt.

Lob für die Gesellschaft gab es von der Verwaltung und den Fraktionen. Hartmut Huber (FDP) beispielsweise sagte: "Wir halten die ABG für unverzichtbar, notwendig und segensreich für die Gemeinde." Klaus Häusle zählte zwei Verdienste der ABG auf: "Erstens kann sie was für Menschen tun, die arbeitslos sind. Zweitens kann sie wichtige Dinge tun, die ansonsten von der Gemeinde erledigt werden müssen." Laut Kerstin Halladin, der Geschäftsführerin der ABG, hat die Gesellschaft das vergangene Jahr mit einem Plus von 54 000 Euro abgeschlossen - es war das fünfte Mal in Folge mit einem positiven Geschäftsergebnis am Jahresende. "Aufgrund dieses Ergebnisses kann man sagen: die ABG steht auf absolut gesunden Beinen", befand Häusle.

Derzeit 38 Arbeitsplätze

Das größte Tätigkeitsfeld der ABG ist der Bereich Nachmittagsbetreuung, wo ABG-Mitarbeiter 236 Schüler betreuen. Im Bereich "Natur und Grün" kümmert sich die ABG um Premiumwanderweg, Schwimmbad, Friedhöfe, Wertstoffhof und die Kompostieranlage.

Aber es gibt ein Problem: Der Bund will, wie berichtet, das Programm "Bürgerarbeit" für Langzeitarbeitslose auslaufen lassen. Dann müssten die Betroffenen wieder von Hartz IV leben. Bei der ABG gibt es derzeit 38 sogenannte Bürgerarbeitsplätze. "Wenn es keine Fortschreibung des Programmes gibt, wäre das nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für Riegelsberg sehr schlimm", betonte Häusle. Deshalb wurden bereits Forderungen an die Bundesregierung gestellt, ein Folgemodell zu entwickeln. Dazu Häusle: "Wir hoffen alle, dass eine Übergangsregelung gefunden wird, denn es macht keinen Sinn, wenn jemand Arbeitslosengeld bezieht und zu Hause rum sitzt, obwohl die Notwendigkeit besteht, ihn hier weiter zu beschäftigen."

Sollten die Bürgerarbeitsplätze wegfallen, so Ingbert Horn (SPD), dann habe das Folgen: "Dann sind das Nähstübchen und die Gebrauchtwarenbörse Guddes gefährdet. Deshalb muss schnellstmöglich Ersatz geschaffen werden für die Bürgerarbeitsplätze."

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