Eine Halle wird zum Notlager

Walpershofen · Eine Großübung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ging an diesem Samstag in der Köllertalhalle in Walpershofen über die Bühne. Helfer verwandelten die Halle in eine Notunterkunft.

Walpershofen. Samstag, kurz nach 9 Uhr. Markus Litz hat seine Jacke mit der Aufschrift "Einsatzleitung" angezogen und wartet auf den ersten Funkspruch. Der lässt nicht lange auf sich warten. "Die Einsatzkräfte sind jetzt in Riegelsberg, fragen, wie sie am besten zur Köllertalhalle kommen", erklärt er. Denn auch das könnte im Ernstfall auf die Truppe des DRK-Ortsverbands Dorf im Warndt zukommen, eine Baustelle, die für die Einsatzfahrzeuge zu eng ist, sagt Litz, Führer vom Dienst im DRK-Kreisverband Saarbrücken.

Auf Schnelligkeit kommt es bei einem Einsatz der Betreuungsgruppe nicht an, vielmehr ist besonnenes Handeln und koordiniertes Arbeiten angesagt, wie schnell klar wird, wenn man die Arbeit der Gruppe beobachtet. Dazu war am Samstag in Walpershofen die Möglichkeit, doch nur wenige Bürger waren gekommen, um sich über die Arbeit der Betreuungsgruppe, die in einem Ernstfall sehr wichtig ist, zu informieren. "Es ist eben nicht so spektakulär, was wir hier tun. Der Unglücksfall spielt sich meist woanders ab, wir geben den Menschen, die plötzlich alles verloren haben, eine Bleibe", erklärt Litz kurz, was die Betreuungsgruppe leistet. Vom ersten Sichten der Halle bis zum fertigen Lager für 100 Bewohner eines zu evakuierenden Altenheims, unter Anleitung von Gruppenführerin Manuela Ewen, ist diese Aufgabe in gut einer Stunde erledigt. "Es war uns wichtig, dass die Verantwortlichen die Halle nicht kennen und überlegen müssen, was sie wie und wo nutzen", erläutert Litz, während Ewen mit Dieter Hirtz die Halle erkundet. "Unten kommen die Feldbetten hin, das wird der Ruheraum, da können wir die Patienten gleich in Empfang nehmen. Hier oben sind die Tische und Stühle, das wird der Aufenthaltsraum", entscheidet Ewen. Auch das Büro hat schnell seinen Platz gefunden, ebenso werden in einer Nachalarmierung weitere Einsatzkräfte und Feldbetten angefordert. "Eine Feldküche brauchen wir nicht, wir können hier die Küche nutzen", beschließt Ewen und ist schon wieder unterwegs. Nach der Erkundung geht es recht schnell, in allen Räumen der Halle wird zeitgleich mit dem Aufbau begonnen. Hirtz kramt in einem Koffer und sucht nach Schildern. "Auch das ist wichtig, wenn die Menschen hierherkommen. Sie sollen sich leicht zurechtfinden", sagt er. Die Hinweise zu den Toiletten kann er im Koffer lassen, denn die Halle ist gut ausgeschildert. "Auch sonst ist diese Halle sehr gut geeignet zu einer Evakuierung. Wir haben keine Schwierigkeiten gehabt, von der Anmeldung bis zum Ruheraum, die Halle lässt sich sehr gut einrichten", sagt Ewen. Nach getaner Arbeit wird es Zeit für einen gemeinsamen Rundgang.

Noch einmal wird alles besprochen, Markus Litz ist zufrieden mit der Arbeit. "Wir wollen mit dieser Übung der Gemeinde zeigen, wie unsere Gruppe arbeitet, aber auch, was in den Hallen alles möglich ist. Ich denke, das ist uns bestens gelungen", resümiert er.

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