Dob’s Lady Killers Ein Wiedersehen nach über 30 Jahren

Riegelsberg · Die legendären Dob’s Lady Killers lockten viele Fans „von damals“ in Jochems Kneipe.

 Die Dob`s Lady Killers gastierten in Jochems Kneipe, von links auf der Bühne: Bálint Görbe, Rudi Arndt und Conny Nickl.

Die Dob`s Lady Killers gastierten in Jochems Kneipe, von links auf der Bühne: Bálint Görbe, Rudi Arndt und Conny Nickl.

Foto: Andreas Engel

Auf eine „Sentimental Journey“, eine sentimentale Reise in die Vergangenenheit, nahmen Conny Nickl, Bálint Görbe und Rudi Arndt, drei der einst fünf legendären Dob’s Lady Killers aus der Saarbrücker Rumpelkammer, ihre Fans mit. „Sentimental Journey“, der Song von Les Brown aus den 40ern, stand zwar nicht im Programm, hätte aber wunderbar gepasst. Gleich zwei Mal war die neue Jochems Kneipe – am Freitag und Samstag – ausverkauft, zwei Mal mussten die Herren Ladykiller ran, was ihnen ungeheuer viel Spaß machte, genau wie ihrem Publikum.

„Wir sind von den Socken, dass wir hier spielen“, sagte Rudi Arndt (Gesang, Gitarre und Trompete) zu Beginn. „Leider sind wir nur noch zu dritt“ – nicht mehr dabei waren Sebastian Dobermeier und Gerd Leinenbach. Dann ging es gleich los mit „Hallelujah“ von Leonhard Cohen. Eigens zu den Konzerten mit den Ladykillern hatte das Team um Jochem Franken einen Cocktail kreiert, mit Erdbeeren; sein Name: Ladykiller.

Treue Gäste in der Rumpelkammer, die mehr als 20 Jahre – von 1966 bis 1987 – in Saarbrücken Treff der damaligen Szene gewesen war, waren Peter und Margot Bettscheider aus Heusweiler. „Wir waren regelmäßig dort, haben getanzt und uns köstlich amüsiert“, erinnert sich Margot Bettscheider und nimmt einen Schluck vom Ladykiller-Cocktail. Umso begeisterter waren sie, als sie aus unserer Zeitung erfuhren, dass die Dob’s Lady Killers die gute alte Zeit wieder auferstehen lassen würden. Ebenso erging es Lothar und Helga Buchmann aus Saarbrücken. Sie waren einst jede Woche einmal in der Rumpelkammer. „Habt ihr die Patricia Kaas erlebt?“ „Na klar, die war damals noch ein kleines Mädchen, hatte aber schon eine enorme Stimme“ – die heute berühmte Sängerin hatte mit den Lady Killers gesungen.

Der Nostalgie-Abend mit den Dob’s Lady Killers ging weiter mit Titeln wie „Strangers in the Night“, „Guantanamera“ oder „On the sunny side of the Street“, allesamt Titel, die jeder, aber wirklich jeder kennt, und die sich ins kollektive Musikgedächtnis eingegraben haben. Zwischendrin segelten die Lady Killers musikalisch auch mal bei etwas weniger Wind, mit Songs wie „Stern von Mykonos“, „Griechischer Wein“ oder „Rot, rot, rot sind die Rosen“. Das machte aber überhaupt nichts. Die drei Lady Killers hatten für jeden etwas im Gepäck, Arndt, Görbe und Nickl sind und bleiben Profis im besten Sinne.

Während die anderen Bands in der Weltgeschichte rumreisten, bauten die Dob’s, nach eigenen Tournee-Jahren, „ihre“ Rumpelkammer mehr und mehr zu einem „Da-muss-ich-hin-Lokal“ aus – drei der „Killers“ waren die Besitzer. Die Gäste kamen aus Saarbrücken und Umgebung, aus Frankreich, Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Ihre auf Tournee gesammelten Erfahrungen, gepaart mit ihrer saloppen Art, sicherten ihnen Aufstieg und Erfolg beinahe zwei Jahrzehnte.

Ebenfalls eine Besonderheit war die zeitweilige Sängerin der Band, der spätere Weltstar Patricia Kaas, deren Karriere in der Rumpelkammer begonnen hatte, als sie erst 13 Jahre alt war. „Das gäbd’s alles nur an da Saar“, sagte Konzertbesucher Richard Schreiner, auch er früherer Stammgast in der Rumpelkammer.

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