Ein Wahrzeichen ist in die Jahre gekommen – Bekanntheit schwindet

Riegelsberg · Für die einen ist er ein Wahrzeichen Riegelsbergs, andere kennen ihn gar nicht: Der Hindenburgturm war Thema im Ortsrat, der sich einhellig eine Sanierung des unter Wasserschäden leidenden Bauwerks wünscht.

Dem 1934 erbauten Hindenburgturm droht womöglich der Verfall. Vertreter des Landesdenkmalamtes sowie der Initiativgruppe Hindenburgturm hatten Feuchtigkeits-Schäden an Mauerwerk und Putz festgestellt. Die Verwaltung wurde aufgefordert, den Turm sanieren zu lassen (die SZ berichtete).

Am Mittwoch beschäftigte sich der Ortsrat mit dem Zustand des Turmes. Zunächst im Rahmen einer Ortsbesichtigung, dann in der nachfolgenden Ortsratssitzung. "Es ist wirklich so: Es gibt mittlerweile deutliche bauliche Mängel, wir müssen uns darum kümmern.", sagte Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU ). Das Hauptproblem sei der abbröckelnde Putz. Eine Begutachtung des Riegelsberger Architekten Manfred Binger hatte etliche Stellen aufgelistet, wo der Mörtel zwischen den Klinkersteinen fehlt.

Zudem sprieße Unkraut aus den Fugen, die Kunststoffschicht auf dem Boden der Aussichtsebene sei an mehreren Stellen beschädigt und der Ablaufschacht verstopft. Regenwasser könne ungehindert von oben her ins Mauerwerk eindringen und sein zerstörerischen Werk fortsetzen. Um den Wassereintritt zu unterbinden, müsse man die Fugen von außen nachbessern, sagte Walter, die naheliegendste Lösung sei es, wenn man den Innen-Putz fachmännisch entfernt "und dem Hindenburgturm damit wieder seine ursprüngliche Bauweise als Klinkerbauwerk zurückgibt".
Förder-Fonds anzapfen

Alle Fraktionen waren für die Sanierung des Turmes. Anja Webel (SPD ) regte zudem an, dass man sich um Fördermittel bemühen solle, etwa durch den Fonds für Nationale und Internationale Mahnmale: "Die Verwaltung sollte mal prüfen, ob man daraus Zuschüsse bekommen kann."

Patricia Dillinger (Linke) gab zu bedenken, dass der Hindenburgturm in den vergangenen Jahren kein Anziehungspunkt mehr war. Dabei sei er ein wunderbares Gelände, wo man viel machen könne. "Und der Turm ist für mich das Wahrzeichen von Riegelsberg . Vielleicht würde eine Sanierung neue Anreize setzen, dass dort wieder mehr geschieht", sagte Dillinger.

Und Harry Görens (SPD ) schilderte: "Ich habe 47 Leute gefragt, ob sie den Turm kennen. 45 davon kannten ihn nicht. Es ist ein historisches Gebäude, sein Erhalt muss uns wert sein."

Görens brachte auch die Wiederinstallation der Weihnachtsbeleuchtung zur Sprache. Mit dieser Beleuchtung konnte man bis vor einigen Jahren den Turm nachts schon aus großer Entfernung erkennen.
Beleuchtung ist auch Kostenfrage

Einstimmig beschloss der Ortsrat deshalb, die Verwaltung möge anhand der vorliegenden Bingert-Begutachtung einen Sanierungsvorschlag erstellen und Fördermittel beantragen. Auch solle sie dem Ortsrat mitteilen, ob die Wiedereinführung der Weihnachtsbeleuchtung machbar und bezahlbar ist.

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